Telefónica 27.08.2014, 17:38 Uhr

EU-Kommission will Übernahme von E-Plus neu prüfen

Wird die geplante Fusion zwischen Telefónica und E-Plus doch noch einmal durch die EU-Kommission geprüft? Das geht aus einem Artikel der Wirtschaftswoche hervor, der von möglichen Ungereimtheiten im Vorfeld des Vertragsabschlusses zwischen Telefónica und Drillisch berichtet - dieser hatte den Mega-Deal überhaupt erst möglich gemacht.  
(Quelle: Phatic-Photography - Fotolia.com)
Eigentlich hatte die EU-Kommission der Fusion zwischen E-Plus und Telefónica bereits ihren Segen erteilt ? doch jetzt könnte der Mega-Deal doch noch einmal neu aufgerollt werden. Wie die Wirtschaftswoche aus Kreisen der beteiligten Unternehmen sowie der EU-Kommission erfahren haben will, sind weitere Ermittlungen geplant, um mögliche Ungereimtheiten im Vorfeld des Vertragsabschlusses zwischen Telefónica und Drillisch aufzuklären.
Zur Erklärung: Um wettbewerbsrechtliche Bedenken der Europäischen Kommission gegen den geplanten Mega-Deal auszuräumen, hatten Telefónica und Drillisch vereinbart, dass der Service Provider mindestens 20 Prozent der Kapazität aller Mobilfunknetze abnimmt, die sich nach der Übernahme von E-Plus unter der Kontrolle von Telefónica befinden werden - und zwar zusätzlich zumm Bedarf für seine bestehenden Kunden. Drillisch nutzt bei seinen Discount-Marken wie Maxxim oder Discotel bereits jetzt das Netz von Telefónica Deutschland.  
Nur unter dieser Prämisse hatte die EU der Fusion zugestimmt. Der Vertrag, der selbst aktuell noch von der EU-Kommission geprüft wird, sieht weiterhin die Übernahme von 50 Telefónica-Shops durch Drillisch vor ? mit der Option auf den Erwerb weiterer 550 Ladengeschäfte.
Wie es weiter hieß, hätten die Drillisch-Konkurrenten United Internet und Freenet parallel ebenfalls unterschriftsreife Verträge ausgehandelt ? beide waren aber nicht zum Zug gekommen.
Insbesondere United Internet soll sich nach Informationen der Wirtschaftswoche mehrfach bei der EU-Kommission beschwert und damit die neuerlichen Ermittlungen angestoßen haben. Der Hauptvorwurf: Telefónica habe von Anfang an den Vertrag mit seinem bisherigen Geschäftspartner Drillisch forciert ? andere Verhandlungen seien nur zum Schein geführt worden.
Mit seinen aktuell 1,9 Millionen Kunden sei Drillisch aber gar nicht in der Lage, eine stärkere Rolle auf dem deutschen Mobilfunkmarkt zu spielen, so die Argumentation von United Internet ? genau das sei aber das erklärte Ziel von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. Aus Wettbewerbssicht sei der Deal mit Drillisch also die schlechteste Lösung gewesen. 




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