Fragwürdige Steuerpraxis 11.06.2014, 13:59 Uhr

Apple im Visier der EU-Kommission

Mithilfe eines als legal geltenden Steuertricks spart sich Apple über irische Tochterfirmen Steuern in Milliardenhöhe. Nun will die EU-Kommission offenbar eine Untersuchung einleiten.
(Quelle: shutterstock - Andrey_Bayda)
Die EU-Kommission wird voraussichtlich am heutigen Mittwoch eine offizielle Untersuchung der Steuerpraxis des iPhone-Herstellers Apple in Irland einleiten. Das meldet der irische Staatssender RTE ohne Quellenangabe. Demnach werde am 11. Juni 2014 eine Ankündigung von EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia erwartet. Der irische Regierungschef Enda Kenny (Fine Gael) habe betont, dass man die eigene Gesetzgebung verteidigen werde.
Einige Apple-Tochtergesellschaften sind zwar in Irland registriert, da aber der Verwaltungsrat in den USA tagt, entsteht auf der Insel Experten zufolge kein Steuerwohnsitz. Auf diese Weise entgeht der IT-Konzern dem US-Fiskus. Eigenen Bilanzen zufolge zahlte Apple in den vergangenen drei Jahren auf im Ausland erzielte Gewinne in Höhe von insgesamt 74 Milliarden Dollar einen Steuersatz von gerade einmal zwei Prozent.
Irland lockt bereits seit mehreren Jahrzehnten US-Konzerne mit günstigen Steuersätzen ins Land. Unter anderem Google, Facebook und Twitter unterhalten auf der Insel ihre Europazentralen. Das von der europäischen Wirtschaftskrise besonders hart getroffene Land wirbt mit seiner Steuerpolitik auch um  Start-ups aus aller Welt. Neben niedrigen Steuern profitieren die Gründer auch von gefallenen Mietpreisen für Unterkünfte und Büroräume. In die Kritik gerieten die vergleichsweise niedrigen Unternehmenssteuern, als Irland im Jahr 2010 mit einem internationalen Kreditpaket vor der Pleite bewahrt wurde.




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