Snowden-Dokumente 16.09.2014, 09:45 Uhr

NSA und Briten haben Zugang zum Telekom-Netz

Die US-amerikanische NSA sowie das britische GCHQ haben laut Informationen des Spiegels das Netz der Deutschen Telekom und anderer Provider angezapft.
(Quelle: Fotolia - Phototom)
Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, sollen die US-amerikanische NSA sowie das britische GCHQ die Netze deutscher Carrier überwacht haben - auch die Deutsche Telekom ist von dem neuen Abhörskandal betroffen. Der Spiegel beruft sich dabei auf Informationen des Whistleblowers Edward Snowden.
Aus diesen gehe hervor, dass die ausländischen Geheimdienste über verdeckte Zugangspunkte direkt auf die Netze der Telekom und des Kölner Anbieters Netcologne zugegriffen haben sollen. Die Überwachung soll im Rahmen des Programms "Treasure Map" stattgefunden haben, das eine systematische Kartographierung des Internets vorsieht. Sämtliche netzfähige Endgeräte, wie etwa Smartphones, Tablets, Laptops oder stationäre PCs, lassen sich hierdurch von den Geheimdiensten orten - "eine Art Google Earth für das Internet".
Laut den Geheimunterlagen sollen neben den beiden Netzbetreibern auch die deutschen Anbieter Stellar, Cetel und IABG von der Überwachung durch "Treasure Map" betroffen sein. Verschiedene Mitarbeiter seien dabei namentlich als Zielpersonen angegeben worden - die Dokumente enthalten außerdem auch Server-Kennworte. Thomas Tschersich, der Sicherheitschef der Telekom, zeigt sich im Gespräch mit dem Spiegel angesichts der aktuellen Enthüllungen entrüstet. "Der Zugriff ausländischer Geheimdienste auf unser Netz wäre völlig inakzeptabel".
Interessante Randnotiz: Erst Ende 2013 hatte die Telekom über die Errichtung eines innerdeutschen Internet nachgedacht. Hintergrund war das systematische Ausspähen von Daten durch Geheimdienste, gegen das sich in Deutschland immer stärkerer Widerstand formiert.




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