Quartalszahlen 27.04.2016, 08:20 Uhr

Rückgang der iPhone-Verkäufe macht Apple zu schaffen

Nach 13 Jahren muss Apple erstmals wieder einen Rückgang beim Umsatz verbuchen. Ein Grund: Das iPhone wurde weniger oft verkauft als erhofft.
(Quelle: shutterstock.com/Andrey Bayda)
Zum ersten Mal seit 13 Jahren kann Apple keine Umsatzsteigerung vorweisen. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2015/16 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 50,6 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (58 Milliarden US-Dollar) entspricht dies einem Minus von 13 Prozent.
Auch der Nettogewinn verringerte sich deutlich auf 10,5 Milliarden US-Dollar. Im zweiten Quartal 2015 hatte dieser noch bei 13,6 Milliarden US-Dollar gelegen. Hauptgrund für die negative Entwicklung: die schrumpfenden Verkaufszahlen beim iPhone. Hier musste Apple im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Minus von 16 Prozent hinnehmen, insgesamt setzte das Unternehmen im Berichtszeitraum 51,2 Millionen seines populären Smartphones ab. Das iPhone ist Apples wichtigstes Zugpferd und bringt rund zwei Drittel des Geschäfts.
Die Aktie verlor nachbörslich zeitweise rund acht Prozent. Sie hatte in den vergangenen Monaten bereits unter Druck gestanden. Die Ausschüttungen an die Anleger werden nun um weitere 50 Milliarden US-Dollar erhöht und summieren sich damit auf 250 Milliarden Dollar. Die Quartalsdividende hob Apple von 54 auf 57 US-Cent pro Aktie an.

"Das iPhone-Geschäft ist gesund"

Konzernchef Tim Cook sprach von einer "Pause" beim Wachstum und machte für die Rückgänge vor allem einen "Konjunktur-Gegenwind" verantwortlich, der das Wachstum im Smartphone-Markt insgesamt abgewürgt habe. "Das iPhone-Geschäft ist gesund", betonte Cook. Analysten hatten Apple für das Jahr 2016 bereits im Vorfeld - auch aufgrund hausgemachter Probleme - schrumpfende iPhone-Verkaufszahlen prognostiziert. In dem von wirtschaftlichen Turbulenzen erfassten China sanken die Apple-Umsätze um elf Prozent. In dem Riesenmarkt macht Apple nach wie vor rund ein Viertel des Geschäfts.
In Entwicklungs- und Schwellenländern schaffen sich zwar immer mehr Menschen ein Smartphone an, dort sind aber zunächst günstigere Geräte gefragt. Apple bietet kein Billig-Smartphone und wartet stattdessen darauf, dass mehr Leute genug Geld haben, sich ein iPhone zu kaufen. Diese Strategie sichert die hohen Milliardengewinne, bremst aber zugleich die Marktanteile. In China ging Cooks Rechnung bisher auf. In Indien, wo Apple auch gebrauchte iPhones verkauft, gab es zuletzt ein Plus von 56 Prozent.




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