Deutsche Telekom 16.02.2016, 10:25 Uhr

MagentaMobil-Tarife: Mehr Daten, Roaming inklusive - aber auch teurer

Die MagentaMobil-Tarife enthalten künftig unter anderem mehr LTE-Volumen, dafür müssen Kunden 5 Euro im Monat mehr bezahlen. MagentaEins-Nutzer können zudem gegen Aufpreis alle 12 Monate ein neues Endgerät beziehen.
Die Deutsche Telekom hat heute eine ganze Reihe an Mobilfunk-Neuheiten für seine MagentaMobil-Tarife präsentiert, die den Kunden ab 19. April zur Verfügung stehen: In den Tarifen S, M und L gilt ab dann unter anderem ein höheres Highspeed-Volumen, dafür werden die Tarife aber auch um jeweils 5 Euro im Monat teurer.
Im Einsteigertarif S stehen künftig 1 GB statt 500 MB zur Verfügung, bei Variante M sind es 3 statt bislang 2 GB und beim Tarif MagentaMobil L können die Kunden 6 anstelle von 4 Gigabyte versurfen. Die Geschwindigkeit liegt jeweils bei maximal 150 Mbit/s. Junge Leute und Studenten erhalten weiterhin als Friends-Vorteil kostenlos noch einmal das doppelte Datenvolumen.
Auch beim Roaming tut sich etwas: Ab 30. April 2016 gelten die von der EU verordneten neuen Roaming-Tarife mit bestimmten Obergrenzen, die Telekom lässt die Grenzen bereits ein paar Tage vorher verschwinden. MagentaMobil-Neukunden können ab 19. April in allen EU-Ländern und der Schweiz ihre Inklusivleistungen genauso nutzen wie im Inland - ohne zusätzliche Roaming-Aufschläge. 
Das bedeutet unter anderem: Alle Gespräche vom EU-Ausland nach Deutschland sind kostenlos, ebenso wie Telefonate zwischen den EU-Ländern. Das Datenvolumen wird gemäß der EU-Vorgabe im 1-KB-Takt abgerechnet.

Hotspots inklusive bei MagentaMobil

Zuletzt hat die Telekom noch einen Bonus für alle Neukunden angekündigt. Diese surfen mit der integrierten HotSpot-Flat kostenlos und ohne Datendrosselung an bundesweit über einer Million Standorten. Bestandskunden müssen allerdings erst in die neuen Tarife wechseln.
„Mit unserem neuen Mobilfunkangebot bieten wir unseren Kunden genau das, was sie sich wünschen: kostenloses WLAN, kostenloses EU-Roaming und deutlich mehr Datenvolumen", sagt Michael Hagspihl, Geschäftsführer Privatkunden Telekom Deutschland.
Die neuen MagentaMobil Tarife sind zum 19. April ab monatlich 34,95 Euro ohne Smartphone, ab 44,95 Euro mit Smartphone und ab 54,95 Euro mit Top-Smartphone erhältlich.

Neues Smartphone schon nach 12 Monaten

Ein besonderes Angebot gibt es ausschließlich für MagentaEins-Kunden, die den den Tarif "MagentaMobil mit Top-Smartphone" nutzen. Mit der ab 1. März buchbaren Happy-Option können alle Bestandskunden künftig jedes Jahr ein neues Smartphone oder Tablet beziehen - ohne ihr bisheriges zurückgeben zu müssen.Voraussetzung ist ein gebuchtes MagentaEins-Paket, also ein Festnetz- und ein Mobilfunktarif.
Die Option schlägt mit 5 Euro im Monat zu Buche, der Konzern hat ein ähnliches Angebot bereits seit Ende 2014 bei der Discount-Tochter Congstar im Programm. Hier muss der Kunde das bisherige Gerät allerdings zurücksenden und erhält erst nach Überprüfung desselben ein neues.
Die neue Option für MagentaMobil ist nur bei einer Mobilfunk-Vertragsverlängerung oder einem Neuvertrag buchbar. Kunden, die ihren Vertrag (wie oft üblich) bereits sechs Monate vor Ablauf der regulären Laufzeit (x-6) verlängern und in den Happy-Tarif wechseln, müssen insgesamt 18 Monate auf das neue Gerät warten. Die höheren Gebühren für den Happy-Tarif müssen sie jedoch schon ab der Umstellung zahlen und damit länger als Neukunden. 
Das hat auch Auswirkungen auf den Handel. Denn dieser geht seine Bestandskunden in der Regel in den Monaten x-6 bis x-4 an und verlängert die Verträge, da ab dem dritten Monat vor Vertragsende die Hotline aktiv wird um den Kunden bei der Telekom zu halten. Der Händler muss dem vermutlich verärgerten Kunden folglich erklären, weshalb dieser nun für 18 Monate die teurere Grundgebühr zu zahlen hat und erst dann ein neues Endgerät bekommt. 

Kommentar zu den neuen MagentaMobil-Tarifen

Eines muss man der Telekom lassen – sie hat die neuen MagentaMobil-Tarife geschickt verkauft. Gratis-Roaming, Hotspot-Flat und mehr Daten, was will man mehr? Dabei war die Erhöhung des Datenvolumens längst überfällig, denn die mickrigen 500 MB pro Monat beim MagentaMobil S (für immerhin 30 Euro Grundgebühr) waren mit LTE-Speed in nullkommanix aufgebraucht. Damit möglichst viele Bestandskunden in die neuen MagentaMobil-Angebote wechseln, bleibt die Hotspot-Flat zudem nur Wechslern oder Neukunden vorbehalten.
Toll klingt auf den ersten Blick auch das kostenlose Roaming in der EU. Aber: Ab Sommer 2017 dürfen die Netzbetreiber für die Nutzung von Telefonie, SMS und Internet in der EU ohnehin keine Aufschläge mehr verlangen, spätestens dann hätte also auch die Telekom dies ihren Kunden ohnehin anbieten müssen! So aber verpackt man es einfach als generöse Aufwertung der Tarife, die ganz nebenbei jedoch mit einer Erhöhung der Grundgebühr um immerhin fünf Euro pro Monat einhergeht. Aufs Jahr gerechnet zahlen Neukunden somit 60 Euro mehr als bislang, egal ob sie nun in der EU Urlaub machen und diese Option benötigen oder nicht. Das Ziel der EU-Kommission, die Abzocke bei der Mobilfunknutzung im Ausland endlich zu beenden, wurde mit diesem Trick elegant ausgehebelt.
Mit anderen Worten: Die Telekom holt sich die zu erwartenden Umsatzeinbußen beim EU-Roaming durch eine vorab durchgeführte Preiserhöhung zurück. Es bleibt zu hoffen, dass die anderen Anbieter diesem Beispiel nicht folgen und ebenfalls die Preise für etwas erhöhen, was sie in Kürze kostenlos anbieten müssten. Denn dann würden sich die Befürchtungen vieler bestätigen, dass durch die Reduzierung der Zahl der Netzbetreiber auf nur mehr drei der Wettbewerb leiden und kein echter Preiskampf mehr stattfinden werde.




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