Kampf am Himmel 08.02.2017, 10:30 Uhr

Mit Adlern und Störsendern: So geht die Polizei auf Drohnen-Jagd

Immer mehr Menschen kaufen sich privat Drohnen. Bald werden allein in Deutschland mehr als eine Million Modelle durch die Luft surren. Die Polizei rüstet sich deshalb verstärkt zur Drohnen-Abwehr - mit High-Tech und mit Low-Tech.
Auch wenn hinter der Nutzung nur manchmal eine kriminelle Absicht steckt, können Drohnen schnell zu einem Sicherheitsproblem werden.
(Quelle: Felix Kästle)
Über den Köpfen der Deutschen schwirrt es immer häufiger. Spätestens im Jahr 2020 werden in der Bundesrepublik weit mehr als eine Million Drohnen unterwegs sein. Was für viele Hobbypiloten einfach eine schöne Freizeitbeschäftigung darstellt, ist für die Polizei ein Sicherheitsproblem. Immer häufiger müssen die Beamten zu Unfällen mit den Mini-Flugobjekten ausrücken oder sich mit Straftaten beschäftigen, die mit Foto-Drohnen begangen werden. Vom Spannerflug über der auf dem Balkon im Bikini sitzenden Nachbarin bis zum drohenden Terroranschlag ist vieles möglich.
Experten diskutierten deswegen in Kaufbeuren im Allgäu bei einer von Bayern und Israel veranstalteten Tagung mögliche Abwehrmaßnahmen. Denn so wie es eine boomende Drohnen-Industrie gibt, entsteht derzeit auch so etwas wie eine Anti-Drohnen-Industrie. Als Big Player ist kürzlich die Deutsche Telekom in den Markt eingestiegen. Das Telekommunikationsunternehmen bietet seinen Geschäftspartnern einen "Drohnenschutzschild" an. Doch auch etliche kleinere Betriebe tüfteln an Technik, um gefährliche Drohnen möglichst frühzeitig unschädlich zu machen.

Unbemannten Kleinfluggeräte in Privathaushalten

Früher waren Drohnen hauptsächlich aus dem militärischen Bereich bekannt, inzwischen haben die "unbemannten Kleinfluggeräte" die Privathaushalte erobert. Und die Entwicklung steht nach Einschätzung von Experten erst am Anfang. In den nächsten drei Jahren werde sich die Zahl ziviler Drohnen in der Bundesrepublik auf 1,2 Millionen verdreifachen, berichtet Bayerns Polizei-Inspekteur Thomas Hampel von aktuellen Schätzungen.
Die Behörden beobachten diese Entwicklung mit Sorge. "Das ist ein bedeutendes Thema für den Bereich der inneren Sicherheit", sagt Hampel. Allein in Bayern seien im vergangenen Jahr 86 sicherheitsrelevante Vorfälle mit Drohnen registriert worden. Die Polizei fürchtet insbesondere, dass Terroristen künftig ihre Anschläge auch mit Hilfe der kleinen Hubschrauber begehen könnten.




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