Elektroschrott 25.06.2015, 11:30 Uhr

Umweltbundesamt will gegen geplante Obsoleszenz vorgehen

Elektrogeräte, die kurz nach Ablauf der Garantie den Geist aufgeben, sind ein großes Ärgernis. Das Umweltbundesamt will nun gegensteuern.
Jedes Jahr fallen in Deutschland Massen an Elektroschrott an
(Quelle: Shutterstock - Winai Tepsuttinun)
Geplante Obsoleszenz - darunter versteht man die absichtliche Verkürzung der Lebensdauer von Produkten durch die Hersteller, um die Kunden zu einem schnellen Neukauf zu drängen.
In der Vergangenheit wurde das Thema immer wieder von Verbraucherschützern aufgegriffen. Allerdings erweist es sich als schwierig, den Begriff der geplanten Obsoleszenz von natürlichem Verschleiß abzugrenzen - und der Industrie nachzuweisen, dass sie tatsächlich mit Kalkül Schwachstellen in ihren Produkten verbaut. Dennoch gibt es immer wieder Studien und Untersuchungen, die genau zu diesem Ergebnis kommen.
Vor diesem Hintergrund möchte das Umweltbundesamt im Kampf für weniger Elektroschrott nun gegen die geplante Obsoleszenz vorgehen. Zumindest gibt es Pläne für ein Label mit einer Mindestbetriebsdauer von Elektronik und Elektrogeräten. "Wir sehen, dass Verbraucher zu wenig Informationen zur Produktlebensdauer haben", betonte Ines Oehme, im Umweltbundesamt zuständig für Ökodesign und Umweltkennzeichnung, gegenüber dem Radiosender SWR3.
Das Ziel: "Produkte müssen eine verlässliche Mindestlebensdauer haben, ohne dass in dieser Zeit Reparaturen anfallen." Wie eine Kennzeichnung oder ein Label aussehen könnten, sei allerdings noch offen. 
Oehme nennt aber Beispiele: "Man kann nicht immer nach Jahren messen, sondern in Leistungszyklen." Bei einer Waschmaschine könne dies die Zahl der Waschgänge sein, bei einer Lampe die Zahl der Brennstunden."




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