Newcomer 26.02.2015, 09:45 Uhr

Outdoor-Smartphone Kyocera Torque im Test

Kyocera startet auf dem deutschen Markt mit dem Outdoor-Smartphone Torque. Der Test zeigt, dass dieser Newcomer technisch interessante Lösungen mitbringt.
Viele Newcomer auf dem Smartphone-Markt fangen klein an, doch bei Kyocera ist das anders: Auch wenn das Unternehmen als Hersteller von Handys hierzulande höchstens noch Insidern von den Iridium-Satellitentelefonen her bekannt ist, kann Kyocera als jeweils viertgrößter Hersteller in Japan und den USA durchaus als ein wichtiger Player auf dem TK-Markt gelten. ,
Insgesamt wurden 2013 über 13 Millionen Handys und Smartphones verkauft. In Deutschland ist das 1959 gegründete Unternehmen seit Jahren gut im Markt für Drucker sowie Multifunktionsgeräte vertreten.
Dieses Jahr will Kyocera auch in Europa mit Smartphones auf den Markt kommen, wobei Deutschland und Frankreich als erste Länder ins Visier genommen werden.
In Deutschland ist der Distributor Also der exklusive Vertriebspartner, der den Markteintritt, der ausschließlich über den Fachhandel erfolgen soll, umfassend unterstützt. Mit dem ersten Produkt, dem Torque (KC-S701), sollen vor allem professionelle Anwender und weniger Privatkunden angesprochen werden. Es soll im zweiten Quartal verfügbar sein und dürfte weniger als 400 Euro kosten. Telecom Handel konnte es bereits testen.
Es ist die Philosophie von Kyocera, robuste Geräte mit einer hohen Ausfallsicherheit zu bauen. Das Torque ist entsprechend der Norm IPX8 in bis zu 1,5 Metern Tiefe 30 Minuten wasserdicht. Das stabil verschraubte Gehäuse ist auch vor Staub und Stößen geschützt und soll Stürze aus bis zu zwei Metern Höhe unbeschadet überstehen. Wir haben die Wasser- und Falltests nachvollzogen, dabei machte das Torque einen sehr soliden Eindruck und hatte keine Ausfallerscheinungen.
Erfreulich ist, dass der Käufer nicht wie bei anderen Outdoor-Smartphones gleich einen großen Klotz mit viel Gummi an der Hülle herumschleppen muss. Denn mit 182 Gramm ist das Gewicht für diese Gerätekategorie noch recht niedrig und auch das gemäßigte Design des schwarzen Gehäuses kann durchaus gefallen. Das Torque ist zudem nicht größer als ein iPhone oder Galaxy S in einer Outdoor-Schutzbox.

Volles Verständnis

Zu den patentierten Technologien von Kyocera gehört der „Smart Sonic Receiver“, mit dem Nutzer ihre Gesprächspartner auch in sehr lauten Umgebungen verstehen können. Dabei werden mit Hilfe eines keramischen Bauteils Klänge in Vibrationen umgewandelt.
Gleichzeitig dient das gesamte Display als Lautsprecher, der ebenfalls einen sehr guten Klang bietet. Die daraus resultierende Audioqualität ist durchaus ein Fortschritt und macht das Torque für Menschen, die viel an lauten Orten telefonieren müssen, zu einer echten Option beim Smartphone-Kauf.
Über eine vom Anwender programmierbare Taste an der Seite des Geräts kann zudem eine App aufgerufen werden, die das Smartphone mit einer Push-to-Talk-Funktion über das Mobilfunknetz ausstattet.
Damit können zum Beispiel mehrere Teilnehmer gleichzeitig per Gruppenruf erreicht werden. Diese große Seitentaste kann alternativ mit anderen Funktionen belegt werden, etwa um auch aus dem Ruhemodus heraus direkt auf das Telefon zugreifen zu können.
Ansonsten gibt es noch kleine Knöpfe zum Einschalten und für den Lautsprecher auf der Oberseite und eine Lautstärkewippe sowie einen Kameraknopf an den Seiten. Auch die Menüfunktionen von Android werden über drei physische Tasten unter dem Display gesteuert. An der Benutzeroberfläche des Betriebssystems haben die Japaner nur kleinere optische Ände­rungen vorgenommen, die grundsätzliche Funktionalität und Struktur aber belassen.
Bei der verbauten Hardware handelt es sich um Komponenten, die sich für ein Outdoor-Smartphone im oberen Qualitätsbereich bewegen. Der Quadcore-Prozessor von Qualcomm mit 1,4 GHz wird durch zwei Gigabyte Arbeitsspeicher unterstützt, geht allerdings nicht immer ganz verzögerungsfrei ans Werk.
Die 16 GB Datenspeicher sind klassenüblich und können über eine MicroSD-Karte ­erweitert werden. Das 4,5-Zoll-Display bietet mit der HD-Auflösung von 1.280 x 720 Bildpunkten eine gute Ablesbarkeit mit wenig Spiegelungen, zumal die Farben schön hell dargestellt werden. Zudem kann der Touchscreen auch mit Handschuhen oder im nassen Zustand  bedient werden. Ein Widget zeigt die wichtigen Funktionen in Großdarstellung.
Der leider fest eingebaute Akku ist mit 3.100 mAh üppig dimensioniert und erreicht entsprechend hohe Standby- und Sprechzeiten. Im Test hielt das Smartphone­ mehrere Tage problemlos durch. Wenn es geladen werden muss, kann das zudem drahtlos erfolgen, denn der QI-Standard wird unterstützt.
Allerdings gehört eine entsprechende Ladeunterlage nicht zum Lieferumfang des Smartphones.
Was den Datentransfer betrifft, bleiben keine Wünsche offen, denn neben LTE beherrscht das Torque auch den schnellen ac-Standard im WLAN sowie NFC und Bluetooth 4.0. Am Ende trägt diese gute Ausstattung zum positiven Gesamtbild bei.
Lediglich die beiden Kameras erreichen nur durchschnittliche Leistungen – so wirken die Bilder der Hauptkamera mit acht Megapixeln Auflösung etwas blass. Auch mit dunklen Umgebungen hat das Smartphone Probleme. Das ist dann aber auch das einzige Defizit des Kyocera Torque.




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