Apple, Samsung und Co. 07.10.2016, 12:50 Uhr

Mobile Payment ist (noch) Nische

Weder in den USA noch in Europa haben Lösungen wie Apple Pay oder Samsung Pay bis dato den Durchbruch geschafft. Nun droht den Payment-Apps noch mehr Konkurrenz.
(Quelle: Shutterstock.com/Andrei Simonenko)
Mobile Payment kämpft um Akzeptanz: Die US-amerikanischen Verbraucher gelten als affin für Kreditkartenzahlungen. Laut einer Studie der US-Notenbank von 2013 verwendete aber tatsächlich nur jeder Vierte die Kreditkarte als regelmäßiges Zahlungsmittel. Bargeld, Debitkarten und Schecks wurden zusammen genommen viel häufiger genutzt.
Das gilt offenbar nun auch für Mobile Payments: Apple, Google und Samsung sind im Land der unbegrenzten Möglichkeiten noch längst nicht im Massenmarkt angekommen. Nach Aussage des Endkunden-Chefs der größten US-amerikanischen Bank, JPMorgan Chase, machen Smartphone-Zahlungen weit weniger als ein Prozent der Transaktionen im Retail-Handel aus. Gordon Smith gab sich zwar zuversichtlich, dass die Bequemlichkeit der Handy-Zahlungen bald mehr Kunden überzeugen werde. Jedoch wollte er keine Vorhersage wagen, wann eine kritische Masse erreicht werde. Der reine Markteintritt von Apple & Co. sowie breit angelegte Werbekampagnen - beides läuft in den USA seit Monaten - genügen offenbar nicht.
Mobile Payment: Dienste wie Apple Pay konnten sich bislang noch nicht am Markt durchsetzen.
Quelle: Apple
Hierzulande dürfte sich beim Launch der großen Dienste ein ähnliches Bild zeigen, zumal gerade deutsche Nutzer bei Zahlungen über Online- oder Mobile-Dienste recht konservativ gestrickt sind.

Individueller Wettbewerber aus China

Für Mobile Payment braucht es nicht zwingend eine eigene App wie die Betreiber des chinesischen WeChat-Messengers beweisen: Über den Dienst buchen heute die rund 650 Millionen User Eintrittskarten oder Mobilfunkguthaben. Die Bezahlfunktion im Messenger haben rund 420 Millionen aktiviert. Ganz ohne eigene Bezahl-App senden die Benutzer ihren Freunden Geld per Textnachricht oder scannen QR-Codes.
Die Chinesen sind Vorbild für einen weiteren, potenziell mächtigen Player im Payment-Markt: Facebook hat in den USA und auch in Europa Banklizenzen beantragt. Der Media-Riese kann anschließend den Milliarden seiner Messenger-Nutzer (Facebook Messenger und WhatsApp) eine Bezahlfunktion anbieten.




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