Telekom-Prozess 15.04.2008, 12:44 Uhr

Ron Sommer will von Vorwürfen nichts wissen

Der Ex-Konzernchef dementiert Unregelmäßigkeiten während des dritten Börsengangs der Telekom im Juni 2000
Im so genannten "Telekom-Prozess" hat gestern der ehemalige Konzernchef Ron Sommer vor dem Frankfurter Oberlandesgericht zu angeblichen Unregelmäßigkeiten während des dritten Börsengangs Stellung bezogen. Konkret ging es um einen zentralen Vorwurf der 16.000 klagenden Kleinaktionäre, wonach die Telekom zum angegebenen Zeitpunkt im Juni 2000 bereits in konkreten Verhandlungen mit der US-Mobilfunkgesellschaft VoiceStream gestanden habe, die (potenziellen) T-Aktionäre aber nicht rechtzeitig vor der Platzierung der dritten Tranche über die Kaufabsichten informiert worden seien. Der angeblich überhöhte Preis von 34 Milliarden Euro hätte dann maßgeblich zum Absturz der T-Aktie beigetragen, so die Meinung der Kläger.
Ron Sommer wies die erhobenen Vorwürfe allesamt zurück. Zwar habe es bereits vor dem dritten Börsengang ein "Abtasten mit dem Vorstand von Voicestream" gegeben - dabei seien allerdings nur hypothetische Szenarien für ein Zusammengehen besprochen worden. Eine Täuschung der Aktionäre vor dem Börsengang beziehungsweise eine mangelhafte Informationspolitik könne er deshalb nicht erkennen. Sommer war als erster von insgesamt zwölf Zeugen in dem Verfahren geladen - weitere prominente Telekom-Manager sollen noch folgen.



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