O2-/Base-Shops 21.04.2015, 08:30 Uhr

Drillisch-Übernahme: Alternativen für betroffene Shop-Betreiber

Noch ist nicht klar, welche O2-/Base-Shops sich eine neue Existenz suchen müssen. Distributoren, Provider und Carrier buhlen bereits um die Partnershop-Betreiber.
Wer steht nun drauf, auf dieser Liste, dieser verflixten Liste? Seit Marcus Epple, Retail-Chef bei Telefónica, im November letzten Jahres klarstellte, dass man sich definitiv von 300 Partnershops trennen werde, ist bei vielen Vertriebspartnern die Verunsicherung groß.
„Wir sind alle in Wartehaltung: Niemand weiß, ob er seinen Shop so weiterbetreiben kann wie bisher“, gibt Reiner Michl, Geschäftsführer von UTS Electronics und Inhaber von sechs O2-Shops, die Stimmung unter den Partnern wieder. Auch wenn Michl noch keinen Druck verspürt und die Geschäfte nach eigenen Angaben gut laufen, so streckt er seine Fühler vorsorglich in alle Richtungen aus. „Natürlich sind wir aktiv und hören uns um, welche Alternativen es gegebenenfalls gibt“, sagt Michl, der diesbezüglich schon erste Gespräche unter anderem mit Aetka geführt hat.
Die TK-Kooperation hatte bereits Ende März im Rahmen eines bundesweiten Aktionstags ihr Unternehmerkonzept vorgestellt, das gezielt bisherigen Monobrand-Händlern durch die Hinzunahme eines zweiten Netzes sowie anderer Sortimente eine neue Perspektive verschaffen soll. Und damit sind die Sachsen nicht allein: Fast alle großen Distributoren, aber auch Handelsketten, Service-Provider und Netzbetreiber werben derzeit ganz gezielt um diejenigen O2- und E-Plus-Partner, die auf der Kündigungsliste stehen und daher eine neue Existenz aufbauen müssen.
So gibt etwa Herweck an, speziell für diese Partnershops ihr „Herweck Premium Partner“-Konzept überarbeitet zu haben. Und bei Brodos wiederum heißt es, man habe „Szenarien vorbereitet, um einen schnellen Umstieg zu gewährleisten“.
Das Problem dabei: Noch liegt die Kündigungsliste nicht vor. „Und ohne eine Aussage von Telefónica können die Shopbetreiber derzeit natürlich noch keine wirkliche Entscheidung treffen“, erklärt Frank Lüttjohann, Vorstand Vertrieb Handel bei Brodos.
Lars Öhlschläger, Leiter Netzvermarktung bei Also, ergänzt: „Wir scharren daher genauso mit den Hufen wie die Partnershop-Betreiber. Deshalb bereiten wir uns jetzt so gut es geht vor und schüren Interesse für unser Konzept. Unser Ziel ist, dass der Standort bei einem Betriebsübergang im besten Fall keinen einzigen Tag geschlossen ist. Von daher empfehlen wir den Händlern auch, sich bereits jetzt umfassend zu informieren.“




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