Brodos/My-Extra 26.03.2012, 10:57 Uhr

Multichannel ja - Online-Shop nein

Der Baiersdorfer Distributor Brodos hat die My-Extra-Franchisenehmer nach Würzburg eingeladen, wo Firmengründer Brokelmann in seiner Rede die Multichannel-Strategie der Handykette vorstellte.
Der stationäre Handel muss im Internet präsent sein – jedoch nicht mit einem Online-Shop. Das war die Kernaussage der Keynote von Brodos-Chef Dominik Brokelmann, die er auf der My-Extra-Hausmesse hielt.
"Der stationäre Handel wird durch den Preisvorteil und die Produktvielfalt im Internet bedroht. Unsere Stärke ist es, die Produkte vor Ort erlebbar zu machen", so Brokelmann. Dies funktioniere nicht im Internet, weshalb Brodos auch keinen Online-Shop für seine My-Extra-Kette ins Leben rufe.
Brodos setze vielmehr darauf, die Sichtbarkeit der Shops in Suchmaschinen zu erhöhen: Bei der Google-Produktsuche sollen zukünftig die Läden der My-Extra-Franchisenehmer auf den vorderen Ergebnisseiten erscheinen. Somit sollen auch die stationären Läden gut gefunden werden, wenn ein Kunde im Internet zum Beispiel nach einem neuen Smartphone sucht. Voraussetzung dafür ist, dass der jeweilige Händler das Warenwirtschaftssystem brodos.net verwendet. Für 120 Euro pro Jahr übernimmt Brodos die Produktsuchmaschinen-Optimierung für den Shop, die Anmeldung ist ab sofort möglich.

Vergrößertes Produktangebot und gute Shopausstattung

Die zweite Säule der Multichannel-Strategie soll ein vergrößertes Produktangebot – auch mit neuen Herstellern – sein. Zudem möchte der Distributor die Vermarktung "virtueller Produkte" mit Hilfe seiner Content Card ausbauen. So haben Händler zum Beispiel durch den Verkauf von Guthabenkarten für das Videoportal Maxdome oder Lizenzen für Microsoft-Downloads die Möglichkeit, sich von der Online- und Offline-Konkurrenz abzuheben.
Eine weitere Herausforderung für den stationären Handel ist die Möglichkeit für den Kunden, Shops über das Smartphone direkt zu bewerten. "Wenn ihr früher einen Kunden verärgert habt, hat er es vielleicht ein, zwei Freunden weitererzählt. Heute geht er aus eurem Shop und gibt dem Laden eine Ein-Stern-Bewertung. Das ist übel", sagt Brokelmann.
Deshalb seien die Beratungsqualität im Shop und vor allem die Ausstattung und das Ambiente überaus wichtig. "Verkaufskiller wie Pizzageruch oder ein Kaffeefleck auf dem Teppich dulden wir nicht", mahnt auch Vertriebsleiter Wolfram Schneider. Jeder Shopbetreiber müsse sich fragen, ob sein Laden den wachsenden Anforderungen, die durch die Online-Konkurrenz entstehen, gerecht werde.




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