Quelle 10.08.2011, 11:50 Uhr

Wiedergeburt als Online-Marktplatz

Der einstige Rivale Otto hatte sich nach der Quelle-Insolvenz 2009 den Markennamen "Quelle" gesichert. Nun startet Otto einen Marktplatz unter diesem Label und will damit vor allem Amazon Konkurrenz machen.
Quelle lebt wieder: Ab heute Nachmittag können Kunden wieder bei Deutschlands einst beliebtestem Versandhändler einkaufen, allerdings unter völlig neuen Rahmenbedingungen. Denn hinter der heutigen Quelle steht der einstige Rivale Otto, der sich nach der Insolvenz im Jahre 2009 die Namensrechte an dem Label gesichert hatte. Nun möchte die Otto-Gruppe mit Quelle.de neue Wege gehen und mit einem offenen Online-Marktplatz Amazon oder Ebay Konkurrenz machen.
Rund 250.000 Artikel von zirka 100 Handelspartnern im Bereich Elektronik und Wohnen - den stärksten Segmenten der alten Quelle - stehen zum Start unter www.quelle.de zur Verfügung. Bis Mitte kommenden Jahres will Geschäftsführer Tim von Törne das Sortiment auf rund eine Million Produkte erweitern. Kunden können über einen einzigen Warenkorb bei verschiedenen Händlern einkaufen gehen und diese auf sechs unterschiedlichen Wegen bezahlen.

Ausbau der Vertriebspartner

Quelle tritt auf dem Marktplatz nicht selbst als Verkäufer auf und macht den eigentlichen Verkäufern somit nie mit eigenen Produkten Konkurrenz. Genau das sieht von Törne als wichtigen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Konkurrenten Amazon. Allerdings werden die Otto-Tochter "Privileg-Handelsgesellschaft" und die Otto-Wohntochter "Yourhome" Produkte auf dem Marktplatz anbieten. Insgesamt soll aber rund 80 Prozent des Sortiments von externen Unternehmen stammen.
Bei der Wahl seiner Handelspartner ging Quelle sehr sorgfältig vor. Wichtig waren von Törne und seinem Team vor allem eine große Sortimentskenntnis und konkurrenzfähige Preise. Für die Präsenz werden bei erfolgreichem Verkauf Provisionen zwischen sieben Prozent für Elektronik und 15 Prozent für Wohnartikel fällig. Über eine Anbindung ans Warenwirtschaftssystem können Händler ihre Produkte in Echtzeit auf Quelle.de anbinden. Quelle.de übernimmt die Zahlungsgarantie gegenüber teilnehmenden Händlern und leitet Kundenwünsche, -anregungen und Kritik über das hausinterne Kundencenter zurück an die Verkäufer.
In einem nächsten Schritt will von Törne auch Markenhersteller als Vertriebspartner gewinnen. "Die wollen nur vorher genau sehen, in welchem Umfeld sie präsent sein werden", sagt er.




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