Nokia-Übernahme 20.06.2013, 11:00 Uhr

Plant Huawei den großen Zug?

Der chinesische Handy-Hersteller Huawei hat gegenüber der Financial Times ein grundsätzliches Interesse an einer Übernahme des finnischen Konkurrenten Nokia bekundet.
Es waren wenige Sätze, die ein großes Medienecho auslösten: Richard Yu, Chairman der Telecom Consumer Business Group beim chinesischen ITK-Konzern Huawei, hält im Rahmen zukünftiger Wachstumspläne auch eine Übernahme des finnischen Konkurrenten Nokia für denkbar. Entsprechend äußerte sich der Manager gestern am Rande der Präsentation des neuen Design-Smartphones Ascend P6 in London gegenüber der Financial Times.
"Wir ziehen solche Akquisitionen in Erwägung. Doch mögliche Synergieeffekte hängen auch von der Aufgeschlossenheit Nokias ab. Wir selbst sind aufgeschlossen", so Yu. Allerdings machte der Manager gleichzeitig keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber dem Betriebssystem Windows Phone, das Nokia aktuell in dem Großteil seiner Smartphones verwendet.
Kein unrealistisches Szenario
Selbst wenn Bill Plummer, Vice President für Geschäftsbeziehungen bei Huawei, die Aussage seines Kollegen schnell zu dementieren versuchte und zugleich betonte, dass man keinerlei solche Absichten habe - völlig aus der Luft gegriffen sind die Pläne nicht.
Denn Huawei hat sich nicht weniger als das Ziel gesetzt, der weltweit führende Smartphone-Hersteller zu werden. Yu: "Vor 20 Jahren waren wir niemand und nun bieten wir die beste Qualität", so der Manager selbstbewusst. "Wir wollen die Lücke zu den Wettbewerbern schließen. Wir wollen führen!"
Die jüngsten Fortschritte, die Huawei auf dem Handy-Markt erzielt hat, zeigen, dass solche Worte mehr sind als nur inhaltsloses PR-Geplapper. Eine Übernahme des angeschlagenen Pioniers Nokia könnte als Baustein der zukünftigen Wachstumsstrategie von Huawei durchaus sinnvoll sein.




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