Strategie

Blackberry will 2016 nur Android-Smartphones entwickeln

11.01.2016, 14:54 Uhr
In diesem Jahr will Blackberry ausschließlich Smartphones mit Android auf den Markt bringen. Doch ganz lässt Blackberry das eigene Betriebssystem (noch) nicht fallen.
Für die wenig verbliebenen Hardcore-Fans war es eine Hiobsbotschaft: In einem Interview auf der CES hatte Blackberry-Chef John Chen angekündigt, in diesem Jahr kein einziges Smartphone mit dem eigenen Betriebssystem Blackberry 10 entwickeln zu wollen.
Stattdessen wolle man den Einsatz von Android forcieren. Erst im November vergangenen Jahres hatte Blackberry mit dem Priv das erste Modell mit dem Google-Betriebssystem vorgestellt. Mit - zumindest für Blackberrys Verhältnisse - großem Erfolg: Immerhin 700.000 Geräte konnten die Kanadier laut Chen bis zum Jahreswechsel verkaufen. 2016 soll nun mindestens ein weiteres Android-Modell folgen, vielleicht sogar ein zweites. 
Mit diesem Schritt will Blackberry an die kleinen Erfolge der jüngsten Vergangenheit anknüpfen. Und tatsächlich könnte es die letzte Chance sein, das Unternehmen noch einmal vor dem endgültigen Scheitern zu bewahren. Denn die zuvor vorgestellten Smartphones mit eigenem Betriebssystem entpuppten sich allesamt als Ladenhüter - und ließen den Marktanteil von Blackberry endgültig in der Bedeutungslosigkeit versinken.
Im "Entscheidungsjahr 2016" (Chen) soll es nun also Android richten: Man erhoffe sich durch das Betriebssystem auch einen Imageschub, so der Manager. Vor allem will das Unternehmen aber mit seiner Expertise als Security-Spezialist punkten - und den eigenen Android-Geräten durch zeitnahe Updates, Hotfixes und spezielle Sicherheits-Features ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal verpassen. Denn Android-Smartphones, die auch hohen Sicherheitsanforderungen gerecht werden, gibt es bislang kaum. Der Plan von Blackberry ist es, diese Marktlücke zu besetzen.

Blackberry OS wird weiterentwickelt

Auch wenn es bis auf Weiteres keine Hardware mehr mit dem Blackberry OS geben wird, soll das Betriebssystem dennoch weiterentwickelt werden - vielleicht auch, um die Kritiker der jüngsten Android-Offensive zu beschwichtigen.
In einem Blogeintrag machte Chen jetzt deutlich, dass man Blackberry 10 keinesfalls zu Grabe tragen werde. Man wisse nur zu genau, wie viele User den integrierten Sicherheitslösungen vertrauen, so der Firmenchef.
In diesem Zusammenhang kündigte der Manager zugleich an, dass neuere Blackberry-10-Modelle wie der Passport oder der Classic im Laufe der nächsten Monate ein Update auf die nächste Version 10.3.3 erhalten werden - dieses soll zusätzliche Sicherheitsverbesserungen bringen. Ein weiteres Update auf Version 10.3.4 soll im Jahresverlauf folgen.
Die Frage, ob es auch wieder neue Hardware mit Blackberry 10 geben soll, ließ Chen allerdings offen.

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