Die drei großen Netzbetreiber mussten der Bundesnetzagentur zu Jahresbeginn melden, wie viel Prozent der deutschen Haushalte sie mit dem schnellen
LTE-Standard versorgen können. Demnach erreichten die Telekom und Vodafone bundesweit jeweils mehr als 98 Prozent der Haushalte, Telefónica (O2) hingegen nur gut 84 Prozent.
Das hat Folgen für den Münchner Netzbetreiber - denn die Vorgaben des Bundes sahen vor, dass die Netzbetreiber bis Ende des Jahres 2019 mindestens 98 Prozent der deutschen Haushalte mit einer Download-Geschwindigkeit von wenigstens 50 MBit/s versorgen müssen.
Nun wird Telefónica Deutschland wegen Nichterfüllung dieser LTE-Auflagen wohl eine hohe Strafe von bis zu 30 Millionen Euro bezahlen müssen.
Das berichtet zumindest das Manager Magazin - und beruft sich dabei auf Informationen aus dem Umfeld der Bundesnetzagentur.
Telefónica hält die Sanktionen dem Bericht zufolge für falsch: Diese seien "grundsätzlich kontraproduktiv für die Netzversorgung in Deutschland"; zudem habe man wegen der Zusammenführung des O2-Netzes mit dem von E-Plus eine besondere Ausgangslage gehabt.
So oder so muss Telefónica seine Bemühungen beim Netzausbau intensivieren. Erst vor kurzem hatte CEO Markus Haas dazu Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe angekündigt, zudem konnte sich der Konzern im Februar
einen EIB-Kredit in Höhe von 450 Millionen Euro sichern, die in den LTE- und 5G-Netzausbau fließen sollen.