Cyber-Kriminalität
Quelle: Daniel Jedzura/Shutterstock
E-Commerce 06.07.2022, 11:28 Uhr

Kein Pardon auf dem Amazon-Marktplatz

Security ist nicht nur für den Online-Shop ein Thema, sondern auch für das Marktplatzgeschäft. Vor allem auf Amazon sind kreative Hacker, Betrüger und gewissenlose Konkurrenten auf der Suche nach Opfern.
Die Mail kam an einem Sonntagmorgen, angeblich von Amazon: Es habe einen unberechtigten Zugriff auf das Amazon-Seller-Konto des Empfängers gegeben, der Händler solle sich deshalb sofort ins Seller Central einloggen, um seine Daten zu überprüfen. Die Nachricht, Sie ahnen es bereits, war ein Phishing-Versuch: Der enthaltene Link zum angeblichen Seller Central führte auf die Seite eines Hackers. Am Sonntagabend waren die Zugangsdaten zum Konto des betroffenen Sellers bereits geändert worden. „Und ist man einmal aus dem eigenen Konto ausgesperrt, ist jeglicher Kontaktweg zu Amazon ­abgeschnitten“, sagt Stephan Bruns, Gründer und Geschäfts­führer der Amazon-Agentur Revoic, die den betroffenen Händler unterstützte. „Der Kunde hat sämtliche bekannten Amazon-­Kanäle angeschrieben, ohne Erfolg.“
Während der Händler verzweifelt versuchte, Amazon über den Hack zu informieren, nahm der Hacker Bestellungen im Wert von 48.000 Euro an, die nie versendet wurden. Am Dienstag reagierte Amazon und sperrte das Konto, am Freitagabend konnte der Händler wieder auf sein Konto zugreifen und der Spuk war vorbei. Entgangener Amazon-Umsatz: circa 15.000 Euro.

Telecom Handel

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