Bestechungsvorwürfe 01.03.2017, 12:59 Uhr

Ermittler wollen Samsung-Erben vor Gericht bringen

Samsung im Fadenkreuz der Justiz: Der inhaftierte Erbe des Konzerns Lee Jae Yong soll in Südkorea wegen Präsidenten-Bestechung und anderer Vorwürfe vor Gericht gebracht werden.
Demonstranten in Südkorea fordern eine Verurteilung von Staatspräsidentin Park Geun Hye und Samsungs Vize-Vorsitzenden Lee Jae Yong
(Quelle: Sagase48 - Shutterstock)
Dem inhaftierten Erben des Samsung-Imperiums soll in Südkorea wegen Präsidenten-Bestechung und anderer Vorwürfe der Prozess gemacht werden. Hintergrund ist der Korruptionsskandal um eine enge Vertraute der vorläufig entmachteten Präsidentin Park Geun Hye.
Ein Team von Sonderermittlern kündigte am Dienstag zum Abschluss seiner Untersuchungen zu der Affäre an, gegen den Vize-Vorsitzenden des Smartphone-Marktführers Samsung Electronics, Lee Jae Yong, und vier weitere Spitzenmanager werde noch am selben Tag Anklage erhoben. Samsung kündigte einen Konzernumbau einschließlich der Auflösung seines bislang als Kontrollturm fungierenden Strategiebüros an.
Dem 48-jährigen Lee, Sohn des schwer erkrankten früheren Konzernchefs Lee Kun Hee, wird neben Bestechung, Untreue und Meineid auch vorgeworfen, Gewinne aus Straftaten verborgen zu haben.
Samsung soll hohe Summen an Unternehmen und Stiftungen der umstrittenen Park-Freundin Choi Soon Sil gezahlt und im Gegenzug politische Unterstützung für die Fusion zweier Konzerntöchter vor zwei Jahren erhalten haben. Kritiker sahen in der Fusion eine Stärkung der Gründerfamilie. Seit seiner Verhaftung am 17. Februar wurde Lee Jae Yong mehrfach verhört, er hatte die Vorwürfe bestritten. Er wurde in den vergangenen Jahren schrittweise auf die Rolle als Nachfolger im Familienkonzern vorbereitet.




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