03.06.2014, 10:19 Uhr

Unify streicht jede zweite Stelle

Nun ist es offiziell: Die Ex-Siemens-Sparte Unify baut dramatisch Personal ab. Insgesamt fallen beim ITK-Hersteller 3.800 von 7.700 Arbeitsplätzen dem Rotstift zum Opfer.
Gerüchte über einen massiven Stellenabbau kursierten schon länger ? nun gibt es dazu eine offizielle Stellungnahme von Unify. Die ehemalige Siemens Enterprise Communications wird weltweit 3800 Arbeitsplätze streichen, aktuell beschäftigt das Unternehmen noch 7.700 Mitarbeiter. Jede zweite Stelle fällt damit dem Rotstift zum Opfer, die Hälfte davon in Zentraleuropa.
In Deutschland wird Unify zudem mehrere Standorte schließen. Wo genau, das wird derzeit noch mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt, so eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage von Telecom Handel.
Darüber hinaus plant Unify, sein Portfolio zu vereinfachen, und verweist an dieser Stelle noch einmal auf seine neue Kommunikationsplattform Ansible, die im Oktober als Software-as-a-Service-Modell (SaaS) verfügbar sein soll. Grundsätzlich, so Unify, wolle man mit der Restrukturierung dem Bedarf der Kunden nach einem stärker Software-orientierten Portfolio nachkommen und den Fokus stärker auf Software-Entwicklung, Integration und Managed Services legen.
Auch soll die Beziehung zu Partnern intensiviert werden, weltweit möchte der Hersteller den indirekten Vertrieb weiter ausbauen. Ein Plan, der indes nicht neu ist. Auf der diesjährigen CeBIT hatte der weltweite Channel-Manager Jon Pritchard im Interview mit Telecom Handel dies ebenfalls angekündigt.
Damals betonte Pritachard, Unify würde die Leadgenerierung ausbauen und auch die Incentivierung forcieren. Ziel sei darüber hinaus, die Partner in den Bereichen Service und Vermarktung besser zu unterstützen ? und diese dabei zu animieren, die eigene Service-Vermarktung bei den Kunden zu intensivieren. ?Bislang waren unsere Strukturen dafür zu komplex, das werden wir aber ändern?, sagte Pritchard damals.
Wie diese Pläne nun allerdings mit einer deutlich kleineren Mannschaft umgesetzt werden sollen, ist unklar. Offen ist auch, ob der Hersteller die Betreuung seiner Bestandskunden nun dem indirekten Vertrieb übergeben wird.
Sicher ist hingegen, dass Unify unruhige Zeiten bevor stehen. ?Unify muss sich wandeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Deshalb unternehmen wir diese notwendigen und sehr schwierigen Schritte?, so Dean Douglas, CEO von Unify, bei der Bekanntgabe des Stellenabbaus.




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