Der Betriebsrat meldet sich zu Wort

Eine Zustandsbeschreibung, die komplette Rat- und Ahnungslosigkeit signalisiert: Einer Presseerklärung zufolge ist der Betriebsrat der COS GmbH zwar weitestgehend über die schlechte wirtschaftliche Situation des Lindener IT-Distributors informiert gewesen, doch jetzt völlig erstaunt darüber, dass der Investor Greengold, vertreten durch die russische KCK Associaction, entgegen der Zusicherung offenbar keine finanziellen Mittel zur Rettung des Unternehmens zur Verfügung stellen wolle. „Was sich genau in diesen Tagen abgespielt hat und wie es zu dieser Wende kam, die schließlich zum Insolvenzantrag geführt hat, erschließt sich dem Betriebsrat nicht“, heißt es in der Mitteilung.

Im Vorfeld sei klar gewesen, dass „dringend größere finanzielle Mittel zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes von Nöten waren“. Der damalige Mutterkonzern Arques sei dazu allerdings nicht bereit gewesen, so der Betriebsrat. In Greengold habe man dann einen Investor gefunden, der signalisierte, mit den entsprechenden Mitteln die Firma wieder auf ein sicheres Fundament stellen, den Geschäftsbetrieb fortführen und ausbauen zu wollen. Unterdessen blieb die angekündigte Wachstumsstrategie aus – mit der Begründung, dass erst nach dem Kauf das Ausmaß der Misere bekannt geworden sei.

Abschließend heißt es in der Erklärung: „Der Betriebsrat der COS hofft und wünscht, dass sich aus den vertraglichen Gegegebenheiten noch Rechtsansprüche ableiten lassen. Wir werden in den nächsten Tagen das vorläufige Insolvenzverfahren begleiten und prüfen derzeit intensiv, ob wir einen Rechtsbeistand zur Unterstützung und Wahrung unserer Interessen hinzuziehen.“ Das letzte Wort im Fall COS scheint damit noch nicht gesprochen.