Actebis-Gruppe 17.09.2008, 11:39 Uhr

"Wir hängen nicht am Tropf von Arques"

Actebis soll statt Arques wieder im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen
Ein wenig müde wirkt Klaus Hellmich, CEO der Actebis-Gruppe, als er die Fachpresse zum Gespräch empfängt. Müde, immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten - meist zur Actebis-Muttergesellschaft Arques, selten zum eigenen Unternehmen. Viel war in den vergangenen Wochen und Monaten über Arques gesagt und noch mehr geschrieben worden - oft negativ oder doch mit kritischem Unterton: Da waren zum Beispiel der arg gebeutelte Aktienkurs und die Gerüchte um eine Übernahme der Actebis-Mutter, nicht zu vergessen der aufgeschobene Börsengang und damit die ungewisse Zukunft der Actebis-Gruppe.
Nur eins schaffte es nie in die Schlagzeilen: dass Actebis selbst eigentlich gut dasteht. "Die Leistung von Actebis ist top. Unser Umsatz liegt im ersten Halbjahr deutlich über dem Marktdurchschnitt. Wir können künftig auch problemlos organisch, also aus eigener Kraft, wachsen. Wir hängen nicht am Tropf von Arques." Actebis arbeite profitabel und mit einer überdurchschnittlich guten Kostenstruktur. Dies sei gerade in der derzeitigen Marktkonsolidierung entscheidend: "Im Verdrängungswettbewerb können wir noch da Marktanteile gewinnen, wo andere diese schon verlieren", stellt Hellmich klar. Daher sieht er die Lage bei der Mutter "gelassen und entspannt": "Einzige Schwachstelle ist momentan das Börsenklima. Daran können wir leider nichts ändern. Aber: Wir können unsere Expansionsstrategie so oder so realisieren - sicherlich schneller durch einen Börsengang oder den Verkauf, etwas langsamer durch organisches Wachstum", ist er sich sicher.
Zuversichtlich stimmt ihn auch der völlig reibungslose SAP-Releasewechsel auf SAP ERP 6.0 in sechs Ländern, darunter auch in Deutschland. Die Umstellung soll nicht nur zu weiterem Wachstum, schnelleren Prozessen und einer noch besseren Kostenstruktur führen, sondern auch die systemseitige Basis schaffen für eine noch engere Verzahnung mit dem Schwesterunternehmen NT plus in Osnabrück. "Voraussichtlich zum Jahreswechsel werden wir auch bei NT plus SAP einführen. Damit können wir dann sowohl die Actebis-Peacock- als auch die NT-plus-Kunden mit dem kompletten Produktportfolio bedienen und die Preise einheitlich gestalten", so Hellmich. Bislang liefe die Abstimmung zwischen den Projektteams beider Unternehmen quasi noch "per Zuruf".
Grundsätzlich ist Hellmich mit der bisherigen Integration von NT plus in die Actebis-Gruppe zufrieden. So seien einige Projekte aus dem ITK-Konvergenzbereich bereits gut angelaufen: "Die ersten Maßnahmen und Aktivitäten, beispielsweise Notebook-Aktionen mit web'n'walk-Datentarifen, nehmen jetzt an Fahrt auf." Den Turbo und die endgültige Integration erhofft sich Hellmich dann von der Vereinheitlichung der Systeme.



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