Roboter
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Robotics 31.08.2022, 10:55 Uhr

R2-D2: Das neue Leben

Der Fachkräftemangel in vielen Bereichen führt zu einem vermehrten Einsatz von Servicerobotern. Von dieser Entwicklung könnten auch Systemhäuser profitieren.
Noch sind sie eine Seltenheit – doch Serviceroboter sind immer häufiger anzutreffen, vor allem in der Gas­tronomie: im niederbayerischen Wirtshaus ebenso wie im Fischrestaurant an der Ostsee. Der Grund für den neuen Erfolg der Nachfahren von R2-D2, dem legendären Roboter aus Star Wars, ist wieder einmal Corona: Während der Lockdowns suchten sich viele Servicekräfte einen anderen Beruf und möchten jetzt nicht mehr in ihren alten Job mit den familien- und freizeitunfreundlichen Arbeitszeiten und auch der zum Teil schlechten Bezahlung zurückkehren. Die Not ist deshalb groß: Nach einer Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga im Juni suchen in Deutschland mehr als 60 Prozent der gastgewerblichen Betriebe derzeit Fach- und Hilfskräfte. Vor allem deshalb versuchen immer mehr Unternehmen, die personelle Lücke mit Servicerobotern zu füllen. Diese übernehmen dabei vor allem einfache Arbeiten, bringen das Essen an den Tisch und holen hinterher das schwere Geschirr wieder ab. Das entlastet den Service und verschafft ihm Freiraum, sich mehr um die Betreuung der Gäste zu kümmern.
Serviceroboter im Handel sind nicht neu, nach erfolglosen Piloten vor einigen Jahren bekommen sie nun aber eine zweite Chance
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Doch nicht nur in der Gastronomie, auch im Handel und in anderen Bereichen werden immer häufiger Serviceroboter eingesetzt. In einem Pilotprojekt hat die Drogeriemarktkette dm aktuell ebenfalls Roboter im Betrieb. Sie fahren nachts durch die Märkte, scannen diese und zeichnen dabei den Aufbau der Filiale, den exakten Standort der Produkte und den Warenbestand auf. Mit der Auswertung dieser Daten können anschließend etwa Lücken in Regalen erkannt oder Produkte, die an der falschen Stelle stehen, identifiziert werden. Auch könnten mit Hilfe der Analyse die Lieferkette sowie die Anordnung der Regale und auch die Laufwege in der Filiale optimiert werden. Der Wert dieser Analyse kann nicht hoch genug geschätzt werden: 12.000 Artikel umfasst das durchschnittliche Sortiment eines deutschen Supermarkts, bei einem Drogeriemarkt sind es sogar mehr als 20.000. Den Überblick darüber zu behalten, ist eine Herausforderung, die mit hohen Kosten verbunden ist. Ein weiterer Vorteil: Der Roboter ist nachts im Einsatz und muss deshalb die Kunden und den Betrieb nicht stören.

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