Der krisengebeutelte Smartphone-Hersteller
Blackberry denkt offenbar darüber nach, erstmals das Google-Betriebssystem Android in einem seiner nächsten Geräte einzusetzen. Das berichtet die
Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf vier verschiedene Quellen, die alle mit den Plänen vertraut seien, aber nicht öffentlich darüber sprechen dürften.
Bislang setzte Blackberry auf ein selbst entwickeltes Betriebssystem, das aktuell in der Version
Blackberry 10 vorliegt. Obwohl die Software durchaus positive Kritiken ernten konnte, spielt das System mit Blick auf die Marktanteile aktuell so gut wie keine Rolle auf dem Smartphone-Markt. Ein Grund: Im Gegensatz zu Android, iOS und Windows Phone gibt es für das Blackberry-Betriebssystem nur vergleichsweise wenige Apps, die Nutzer auf ihr Gerät herunterladen können.
Blackberry selbst wollte auf Nachfrage von Telecom Handel die Gerüchte nicht kommentieren. Dafür betonte das Unternehmen seine Verbundenheit mit Blackberry 10, "das in punkto Sicherheit und Produktivität ungeschlagen sei".
Trotz aller Lippenbekenntnise: Laut Reuters könnte der Hersteller bereits im Herbst ein entsprechendes Gerät enthüllen, in dem Android als Betriebssystem zum Einsatz kommt.
Interessant: Neben einem Touchscreen soll das Gerät auch über eine Tastatur - das Markenzeichen von Blackberry - verfügen, die man zusätzlich zum Schreiben benutzen kann. Während es vor einigen Jahren mit dem Motorola Milestone II oder dem HTC Desire Z noch einige wenige dieser Hybrid-Modelle mit Android-Betriebssystem zu kaufen gab, sind diese mittlerweile komplett von der Bildoberfläche verschwunden. Mit einem Android-Smartphone mit Tastatur würde Blackberry also ein echtes Alleinstellungsmerkmal besitzen.
Ein Erfolgsmodell hätte der Konzern auf jeden Fall dringend nötig: In den vergangenen Jahren musste der Konzern aufgrund der miserablen Geschäftsentwicklung mehrmals harte Sanierungsmaßnahmen ergreifen, zudem steht Blackberry immer wieder im Mittelpunkt diverser Übernahmegerüchte.