16.11.2010, 12:27 Uhr

ICS Degen arbeitet Altlasten auf

Telecom Handel sprach mit ICS-Degen-Geschäftsführer Caner Sentürk über die bisherige Entwicklung beim Distributor, das Repair-Abkommen mit dem Nordhorner Servicecenter ECC ESC sowie den Verbleib von Ex-Chef Ingo Degen.
Caner Sentürk hat momentan alle Hände voll zu tun. Neben seinen beiden Energiefirmen ICS Energie und ICS Solar muss er sich vor allem um sein neues „Baby“ kümmern – den Distributor ICS Degen, der Ende August aus der insolventen Degen GmbH Communication hervorgegangen und dessen Geschäftsführer Sentürk seitdem ist.
„Momentan sind wir noch sehr mit der Aufarbeitung der Altlasten beschäftigt“, berichtet der Manager im Gespräch mit Telecom Handel. Dazu gehört auch die Abwicklung des ehemaligen Repaircenters: „Trotz des Ziels, alle Geschäftsbereiche fortzuführen, ist es uns nun leider doch nicht gelungen, alle Abteilungen aufrechtzuerhalten“, sagt Sentürk.
Zuletzt hatte Nokia dem Unternehmen – noch unter der Führung von Ingo Degen – den Servicepartnervertrag gekündigt. Sentürk dazu: „Wir haben uns sehr bemüht, dem entgegenzuwirken und eine Verlängerung herbeizuführen, aber Nokia war von der Kündigung nicht abzubringen.“ Vor diesem Hintergrund arbeitet ICS Degen nun mit dem Nordhorner Servicecenter ECC ESC zusammen (wir berichteten).
Lesen Sie hier das ganze Interview mit ISC-Degen-Chef Caner Sentürk.

Interview mit Caner Sentürk, Geschäftsführender Gesellschafter der ICS Degen GmbH

Telecom Handel: Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Entwicklung von ICS Degen? Nicht wenige Kunden und Lieferanten sollen abgewandert sein, und es scheint, als müssten Sie zu Beginn hauptsächlich Altlasten beseitigen …
Caner Sentürk: Das stimmt, aber wir sind auf einem guten Weg. Wir konnten alle Lieferanten und viele Kunden zurückgewinnen. Es geht aktuell vor allem darum, Vertrauen zu schaffen und Aufbauarbeit zu leisten. Das Geschäft muss wieder laufen – das ist die Hauptsache.
Telecom Handel: Eine ,Altlast‘ ist das Aus der Serviceabteilung. Wie kam es dazu?
Sentürk: Genau genommen gab es zwei Kündigungen seitens Nokia. Die erste im Mai, die im Zusammenhang mit dem Insolvenzverfahren steht. Die zweite Mitte August – da waren Ungereimtheiten ausschlaggebend, die noch die alte Geschäftsführung zu verantworten hatte.
Telecom Handel: Was bedeutet das Aus für die betroffenen Mitarbeiter?
Sentürk: Ich versuche mein Bestes, die betroffenen Mitarbeiter sozialverträglich unterzubringen. Bislang ist das in den meisten Fällen gut gelungen – einige arbeiten nun bei ICS Solar, andere bei einer befreundeten Solartechnik-Firma in Heilbronn.
Telecom Handel: Die Servicekunden übernimmt nun ECC ESC beziehungsweise der Distributor Eno Telecom. Wie kam die Zusammenarbeit zustande?
Sentürk: Den ersten Kontakt hat Peter Kummerfeldt von Quips hergestellt. Nach mehreren Gesprächen, unter anderem auch mit Arvato und der Komsa-Tochter w-support.com, hat Eno Telecom den Zuschlag bekommen. 
Telecom Handel: Was passiert mit den Räumlichkeiten des ehemaligen Servicecenters?
Sentürk: Die Räumlichkeiten werden nicht mehr von uns genutzt, der Vermieter sucht momentan neue Mieter. Uns reichen jedoch die restlichen Gebäudeteile.
Telecom Handel: Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie denn momentan?
Sentürk: Insgesamt sind das 72 Mitarbeiter, allein bei ICS Degen 54. Mittlerweile arbeiten alle in der alten Degen-Firmenzentrale in der Pfaffenstraße.
Telecom Handel: Zu den aktuellen Mitarbeitern zählt der ehemalige Degen-Chef Ingo Degen aber nicht mehr?
Sentürk: Nein, wir haben uns ziemlich bald in beiderseitigem Einvernehmen getrennt. Er arbeitet jetzt wieder in seinem Mobilfunkshop Ide.Vision in Heilbronn.
Telecom Handel: Warum hat die Zusammenarbeit nicht funktioniert?
Sentürk: Natürlich ist es für jeden schwierig, vom Chef zum Mitarbeiter zu werden. Wir haben schnell gemerkt, dass eine Zusammenarbeit unter diesen Vorzeichen keinen Sinn macht. Aber wir haben uns im Guten getrennt, Degen ist heute sogar ein Kunde von uns.




Das könnte Sie auch interessieren