Werbung auf dem Online-Marktplatz 29.06.2016, 09:30 Uhr

So erstellen Händler eine Anzeige auf Amazon

Nutzer verfolgen auf Amazon meist eine feste Kaufabsicht. Produktanzeigen können diese verstärken. Wie genau funktioniert das auf dem Online-Marktplatz und wie erfolgversprechend sind solche Ads?
(Quelle: shutterstock.com/Twin Design)
Ein viel diskutiertes Thema derzeit sind die "Gesponserten Produkte" bei Amazon. Marketer schätzen das Werbeformat für Online-Händler als Chance zur Steigerung der Conversion Rate. Der Vorteil bei diesen Werbeanzeigen ist, dass der Kunde sich bereits nah am Kaufabschluss befindet. Denn in der Regel sucht ein User die Amazon-Seite mit einer Kaufabsicht auf und muss nur noch auf das richtige Produkt aufmerksam gemacht werden.
Außerdem wird diese Werbemaßnahme noch von wenigen Händlern genutzt und ist vergleichsweise günstig. Derzeit sind Amazon Ads schätzungsweise noch um etwa achtmal günstiger als AdWords-Anzeigen.
Quelle: Amazon.de/Screenshot

Was sind "Gesponserte Produkte"?

Das Pay-Per-Click-Modell von Amazon wird auch als das "AdWords von Amazon" bezeichnet, denn es funktioniert ebenfalls keywordbasiert. Die Werbeanzeige wird wie auch bei Google ganz oben auf der Seite noch über den organischen Suchergebnissen ausgespielt. Gekennzeichnet ist die Anzeige mit dem Wort "Gesponsert".
Auch auf den Produktdetailseiten findet man solche Ads. Neben weiteren vorgeschlagenen Produkten werden "Gesponserte Produkte zu diesem Artikel" dem User ausgespielt.

Zwei Arten von Anzeigen bei Amazon

Ehe man ein Produkt auf Amazon bewerben möchte, sollte der Händler zunächst die Produktseite des Artikels genau prüfen. Insbesondere ist darauf zu achten, dass Bilder, Keywords, Beschreibung, Attribute, Preis, Produktkategorie etc. perfekt zum Artikel passen. Durch die Optimierung dieser Punkte kann die Performance deutlich verbessert werden.
Im nächsten Schritt geht es darum zu entscheiden, welche Art der Kampagne der Verkäufer auf Amazon schalten möchte. Zum einen gibt es die Auto-Kampagne, bei der sowohl das Gebot, das Tagesbudget als auch die Keywords für das Produkt von Amazon automatisiert festgelegt werden. Diese Form der Kampagnensteuerung ist insbesondere für Neulinge in Sachen Amazon-Werbung empfehlenswert. Zum anderen gibt es manuelle Kampagnen, bei denen der Händler selbst das Gebot, also den Preis und die Keywords festlegt. Dieses Modell bringt mehr Flexibilität, denn man kann den Preis für bestimmte Keywords jederzeit anpassen und auch Keywords austauschen, die für den Artikel nicht gut funktionieren. Allerdings sind manuelle Kampagnen wesentlich zeitaufwendiger und benötigen etwas Erfahrung mit Amazon-Ads.
Tipp: Nachdem man zu Beginn eine Auto-Kampagne geschaltet hat, ist es sinnvoll danach eine manuelle Kampagne für den Artikel zu starten. Denn der Händler kann somit die besten Keywords aus der Auto-Kampagne in die manuelle Kampagne integrieren. Außerdem ist es ratsam negative Keywords, das heißt unerwünschte Suchanfragen, auszuschließen. Zum Beispiel "iPhone" wenn man als iPhone-Hüllen anbietet. Denn kein User möchte gerne in seinen Suchergebnissen iPhones sehen, wenn er eigentlich nach Hüllen sucht.
Quelle: Amazon.de/Screenshot

Aufsetzen einer Kampagne

Eine Anzeige für Amazon wird im Seller Central erstellt. Unter dem Reiter "Werbung" muss man auf "Kampagne verwalten" klicken. Hier kann der Händler nun entscheiden, welches Produkt er aus seinem Sortiment bewerben möchte. Hierzu klickt er dann im nächsten Schritt auf "Kampagne erstellen".
Für jeden Artikel kann man individuell folgende Einstellungen bei einer Kampagne wählen: Ob man die Werbung automatisiert oder manuell fahren möchte. Wann die Kampagne starten und enden soll. Und welches Tagesbudget der Händler für die Werbemaßnahmen ausgeben möchte. Rechts kann der Händler mit den Ausgaben, Verkäufen und zugeschriebenen Umsatzkosten (ACOS) den Erfolg der Kampagne ablesen.
Unbedingt ratsam ist es die geschaltete Kampagne (egal ob manuell oder automatisiert) vier Wochen lang zu testen. Erst dann kann der Händler feststellen, ob sie erfolgreich ist. Im Seller Central kann er sich folgende Kennzahlen ansehen: CPC, Klicks, Seitenaufrufe, Ausgaben, Umsatz sowie die zugeschriebenen Umsatzkosten.
Im heruntergeladenen Bericht zur Leistungsübersicht der Kampagnen kann der Verkäufer ebenfalls checken, wie die Klickrate, die Conversion Rate sowie der Absatz für das jeweilige Produkt ausfallen. Hierdurch können schlecht performende Produkte entfernt und das Sortiment auf Amazon optimiert werden.
Zugegebenermaßen ist der heruntergeladene Bericht nicht sehr übersichtlich. Aber er ist wichtig, um seine Kampagne wirklich bewerten zu können. Hier muss sich der Händler durchkämpfen oder Tools, die diese Daten übersichtlicher strukturieren, zur Hilfe nehmen.

Ziele der Amazon-Anzeigen

Warum ein Händler eine Werbeanzeige auf Amazon schaltet, kann ganz unterschiedliche Gründe haben:
  1. Aufmerksamkeit auf neue Produkte lenken
  2. Dauerhafte Absatzsteigerung
  3. Abverkauf eines Produktes
  4. Saisonale Kampagnen
  5. Verbesserung des organischen Rankings
Ein Vorteil von Amazon Ads ist, dass sie im Gegensatz zu Google auch das organische Ranking beeinflussen. Denn wenn sich ein Produkt auf Amazon gut verkauft, rankt es automatisch in den organischen Suchergebnissen weiter oben. Dass der bessere Verkauf aufgrund einer Anzeigenschaltung erzielt wurde, wird von Amazon aber nicht beachtet.



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