IM.TOP 23.05.2012, 16:22 Uhr

Ingram Micro setzt auf Zukunftstrends

Ausbau des Smartphone-Geschäfts, Trendthema Unified Communications & Collaboration, "Vertikale" Geschäftsfelder: Auf der 13. IM.TOP präsentierte der IT-Broadliner Ingram Micro seine Unternehmensstrategie.
"Horizonte 2012. Grenzenlose Vielfalt. Ein Partner" - dies war das Motto der IM.TOP 2012, zu der der Distributor Ingram Micro am 22. Mai eingeladen hatte. Als Kulisse für insgesamt fünf Ausstellerbereiche, die als Kontinente inszeniert und dekoriert waren, diente erstmals das Münchener Veranstaltungszentrum M,O,C.
Hier hatten rund 4.500 Fachbesucher die Gelegenheit, mit 190 Ausstellern ins Gespräch zu kommen. In einer eigenen Messehalle präsentierten der Gastgeber und seine Lieferanten ihr vielfältiges Produkt- und Lösungsangebot. Schwerpunkt des Auftritts: Zukunftsträchtige "vertikale" Geschäftsfelder wie beispielsweise Unified Communications and Collaborations (UCC).
Erstmals mit einem eigenen Stand vertreten war der Mobility-Bereich von Ingram Micro, die Systems, Mobility & Components Group (SMCG). "Wir haben großes Interesse, das Smartphone-Geschäft deutlich auszubauen. Noch stehen wir da am Anfang", sagte Wolfgang Jung, Product Management Director der SMCG im Gespräch mit Telecom Handel. Zwar ist der Dornacher Distributor bereits seit rund sieben Jahren im Provider-Geschäft engagiert und vermarktet Verträge der Deutschen Telekom sowie von Telefónica Germany.
Einstieg in das Smartphone-Geschäft
Insbesondere im Smartphone-Bereich will Ingram Micro weitere Hersteller für sich gewinnen ? bisher arbeitet das Unternehmen nur mit RIM und Samsung zusammen. "Wir sind mit unserem Portfolio noch nicht dort, wo wir hinwollen", so der Manager. Derzeit werden bereits Gespräche mit Sony geführt, ein weiterer Wunschkandidat für die Zukunft ist Apple.
Ein Schritt in diese Richtung könnte die aktuell erfolgte Zertifizierung des Bereichs IM.Logistic Services als "Autorisierter Apple Service Provider" sein - ab sofort können Fachhändler Reparaturen von Apple-Geräten wie iPod, iPad, iMac und Mac über Ingram Micro abwickeln. "Generell haben wir aber auch alle anderen auf dem Radar", führte Jung weiter aus, und denkt dabei unter anderem auch an die chinesischen Hersteller ZTE und Huawei
 

Vom klassischen Distributor zum Lösungsanbieter

Auch im Zubehörbereich arbeitet der Distributor mit neuen Herstellern zusammen, um so das gesamte Portfolio "rund um das klassische Smartphone" abdecken zu können. Wichtiges Zukunftsthema ist für Jung in diesem Zusammenhang die Integration von Smartphones und Tablets in Unternehmensnetzwerke durch Mobile-Device-Management-Lösungen (MDM). Ingram Micro hat bisher die MDM-Lösung Blackberry-Mobile-Fusion von RIM im Portfolio, weitere Angebote sollen folgen.
Auch personell soll der Mobility-Bereich weiter wachsen. Derzeit sind unter der Leitung von Jörg Edel insgesamt 13 Mitarbeiter beschäftigt, bis Ende des Jahres sollen drei weitere dazu kommen. Der Fokus für die nächsten Quartale liegt darauf, die Vertriebsstrukturen weiter auf- und auszubauen und die Kundenbetreuung durch ein verstärktes Sales-Team zu verbessern. Zwar sei man auch offen für TK-Reseller, dennoch werden sich die Vertriebsaktivitäten hauptsächlich auf den IT-Channel konzentrieren.
Durch organisches Wachstum wolle man den Umsatz im TK-Markt weiter ausbauen und langfristig Marktanteile gewinnen, so Jung. "Wir geben nicht auf, auch wenn der Weg weiter steinig bleibt." Ob künftig auch Akquisitionen dem TK-Bereich des Distributors Auftrieb geben könnten, ließ der Manager offen.
Vertikale Geschäftsfelder auf dem Vormarsch
Ingram-Micro-Chef Gerhard Schulz nutzte die diesjährige IM.TOP, um Strategie und Entwicklung des Unternehmens "vom Volumenanbieter hin zum Lösungsanbieter" zu präsentieren. Neben der klassischen Distribution, die etwa 85 Prozent des Geschäfts ausmacht, treten zunehmend die Value-Add-Distribution und als dritte Säule die so genannten "Verticals". Diese vertikale Geschäftsfelder profitieren von dem Zusammenspiel der Möglichkeiten klassicher Volumendistribution und dem Lösungs-Business: "Dies sind Endkundensegmente, die ein exponentielles Wachstumspotenzial für IT-Produkte versprechen", so Schulz.

Aufbau eines UCC-Showroom in Dornach

Eines der Top-Themen für die Zukunft in diesem Bereich ist UCC: Rund 500.000 Euro hat Ingram Micro in den Aufbau eines neuen UCC-Democenters in der Firmenzentrale in Dornach investiert. Hier können Reseller ein herstellerübergreifendes Konzept mit Schwerpunkt auf Video- und Audio-Conferencing sowie Datasharing in Live-Szenarien kennen lernen. Zum Einsatz kommen Produkte und Lösungen von Herstellern wie Cisco, Polycom, Avaya und Microsoft.
Dass UCC künftig aus der Kommunikation im geschäftlichen Umfeld nicht mehr wegzudenken ist, davon zeigte sich Schulz überzeugt: "Diese Entwicklung wird sich ganz massiv fortsetzen". Einen ersten Eindruck von der digitalisierten Zukunft erhielten die Besucher der IM.TOP in aufwendig gestalteten Live-Szenarien von Education bis Healthcare.
Für Zufriedenheit sorgte beim Ingram Micro-Chef das Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres, in dem es dem IT-Broadliner gelungen ist, seine Marktführerschaft mit einem Marktanteil von 35 Prozent in Deutschland zu halten. "Wir haben hier in Deutschland trotz aller Turbulenzen das erfolgreichste Jahr in unserer Unternehmensgeschichte abgeschlossen ", so das Fazit von Gerhard Schulz.




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