Jede Menge Geld versenkt

Interview mit Alexander Bänfer, Inhaber des TK-Shops Teleprofi Nord in Eutin

Alexander Bänfer, Inhaber des TK-Shops Teleprofi Nord in Eutin (Schleswig Holstein) prüft jeden Monat seine Provisionsabrechnungen.
Telecom Handel: Herr Bänfer, die Kontrolle der Provisionsabrechnungen ist aufwendig, kostet Zeit und Geld. Warum nehmen Sie dennoch die Mühe auf sich?
Alexander Bänfer: Weil es aus betriebswirtschaftlicher Sicht unabdingbar ist. Bei uns betragen die Nachforderungen im Durchschnitt zwischen 1.000 und 2.000 Euro pro Monat, diese Summe kann man nicht einfach ignorieren.
Einige Netzbetreiber verlangen seit geraumer Zeit von ihren Händlern, Kundendaten zu löschen. Welche Auswirkung hat das auf Ihre Provisionskontrollen?
Bänfer: Ja, das ist ein großes Problem für den Handel, das uns die Kontrolle der Provisionen deutlich erschwert. Das ist aber nicht das einzige Problem.
Was kommt noch dazu?
Bänfer: Schwierig ist auch die Kontrolle von Airtime-Provisionen. Wir haben keinen Zugriff auf die Telefonrechnungen der Kunden, das macht eine Überprüfung schlicht unmöglich.
Welche Konsequenzen hat das für Sie als unabhängiger Händler?
Bänfer: Uns macht vor allem die mangelnde Planungssicherheit Sorgen. Es geht ja nicht allein um fehlerhafte Provisionsabrechnungen, viele Händler haben auch Zielvereinbarungen mit ihren Distributoren oder direkt mit den Carriern. Stimmen die Provisionsabrechnungen nicht, kann es sein, dass ein Händler auch seine Ziele nicht erreicht und damit doppelt Geld – beispielsweise Zielprovisionen – verliert.
Was raten Sie Ihren Kollegen, was sollten Händler vor diesem Hintergrund unbedingt beachten?
Bänfer: Der größte Fehler, den ein Händler machen kann, ist, die Provisionen nicht zu kontrollieren. Auch wenn der Aufwand beträchtlich ist, ist er doch auf jeden Fall die Mühe wert.