Interview mit E-Plus-Handelschef Epple 10.02.2010, 09:53 Uhr

"Von Rosinenpickern trennen wir uns"

E-Plus-Handelschef Marcus Epple verteidigt im Interview mit Telecom Handel das neue Prämienmodell rund um "Mein Base" - Partnershops werden im indirekten Kanal klar fokussiert - Konzentration auf "qualitative" Partner im Fachhandel.
Kaum eine Tarifankündigung hat für so viel Aufregung im Handel gesorgt wie die Einführung von „Mein Base“. Telecom Handel sprach mit Marcus Epple, Director Trade bei E-Plus, über die Auswirkungen des neuen Tarifs auf den Fachhandel.
Telecom Handel: Mit ‚Mein Base‘ hat E-Plus ein neues Tarifmodell auf den Markt gebracht, das im Handel viel Wirbel ausgelöst hat. Inwieweit reagieren Sie damit auf O2 o?
Marcus Epple: Sagen wir es so: ‚Mein Base‘ ist eine Reaktion auf den gesättigten und stagnierenden Markt. O2 o hat nachhaltige Spuren im Markt hinterlassen, wie auch wir damals mit der Einführung von Base. Wir haben uns jetzt aber bewusst gegen ein solches Modell entschieden.
Telecom Handel: Warum?
Epple: Wir können nicht wachsen, indem wir etwas kopieren, sondern müssen den Markt für uns gewinnen. Der Nachteil von O2 o ist aus unserer Sicht, dass der Tarif für den Normaltelefonierer nicht wirklich interessant ist. Der kommt in der Regel sowieso nicht an die 60-Euro-Grenze. Unser Produkt zielt dagegen bewusst auf den Massenmarkt ab.
Telecom Handel: Welcher Gedanke liegt demnach ‚Mein Base‘ zugrunde?
Epple: Wir haben den Tarif aus zwei Perspektiven entwickelt: aus der Sicht des Kunden und aus der Sicht der Vertriebskanäle. Aus der Sicht des Kunden, der ganz klar im Fokus stand, brauchen wir ein Produkt, mit dem wir ihn begeistern, das fair, ehrlich, transparent, ohne versteckte Kosten und vollkommen flexibel ist. Aus Sicht der Vertriebspartner brauchen wir ein einfaches Produkt für den PoS, das ohne langatmige Erklärungen verkauft werden kann. Und: Wir brauchen einen Tarif, der trotz des gesättigten Marktes wieder für Frequenz am PoS sorgt.




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