Netzwerkausrüster Ericsson forciert Konzernumbau

Schwache Entwicklung in Europa

Das laufende Sparprogramm reicht Ericsson da offenbar nicht mehr - bis 2017 sollen die Kosten im Vergleich mit 2014 ja ohnehin um jährlich 9 Milliarden Kronen gesenkt werden. Die Zahlen aus dem ersten Quartal sorgten nun für noch mehr Handlungsdruck: Von Januar bis März rutschte der Umsatz im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf 52,2 Milliarden schwedische Kronen (5,7 Mrd Euro) ab. Auch aus eigener Kraft, also ohne Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe, hätte das Minus noch 1 Prozent betragen.
Die Entwicklung in Europa sei schwach verlaufen, und in Schwellenländern belasteten die wirtschaftlichen Aussichten, hieß es. Viele Projekte in Europa zur Aufrüstung der Mobilfunknetze auf schnelleres Internet seien bereits im vergangenen Jahr fertiggestellt worden. Der lukrative Verkauf von Software ging zudem zurück. Vor allem musste die margenstärkere Dienstleistungssparte einen Dämpfer hinnehmen. Das sei die eigentliche Enttäuschung, schrieb Branchenexperte Pierre Ferragu vom Analysedienst Bernstein.
Die Profitabilität ging trotz höherer Lizenz- und Patentgebühren überraschend zurück, die bei Ericsson vielbeachtete Bruttomarge sank um über 2 Prozentpunkte auf 33,3 Prozent. Umsatz und Bruttomarge schnitten damit deutlich schwächer ab als von Analysten im Schnitt geschätzt. Da konnte auch der um 45 Prozent auf 2,1 Milliarden Kronen gestiegene Gewinn die Laune der Aktionäre nicht heben - im Vorjahr hatten vor allem Währungssicherungsgeschäfte das Ergebnis belastet.




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