Fusion mit Sprint geplatzt: US-Tochter der Telekom bleibt solo

Vom Sorgenkind zum Top-Performer

Für die Telekom geht damit das durchaus teure Abenteuer auf dem US-Markt weiter. Lange war die 2001 vom damaligen Telekom-Chef Ron Sommer für horrende 40 Milliarden Euro eingekaufte US-Sparte das Sorgenkind. Neben lückenhafter Netzabdeckung beutelte den kleinen Mobilfunker etwa, dass man das beliebte iPhone von Apple nicht im Angebot hatte - die Kunden liefen in Scharen zur Konkurrenz. 2011 scheiterte dann der erste Verkaufsversuch an Platzhirsch AT&T.
Mit der vorher ausgehandelten Milliardenzahlung für das Platzen der Übernahme ging die Telekom aber dann auf Einkaufstour und krempelte den US-Markt mit aggressiven Methoden um. Höttges sagt heute, die Kehrtwende gelte an den renommierten US-Eliteunis als Paradebeispiel für Wirtschafts-Studenten. Höttges bezeichnet T-Mobile US auch gerne als das "Kingmaker-Asset", den "Königsmacher" auf dem US-Mobilfunkmarkt. Mantraartig wiederholt der Telekom-Chef, dass man schon einiges bieten müsse, damit er dieses Pfund aus der Hand gibt.
Zwar brummt das Geschäft mittlerweile und liefert zumindest optisch den Glanz in der Telekom-Bilanz. Allerdings hat die Telekom so viel Geld in das Geschäft gesteckt, dass die Rendite daran gemessen noch lange nicht den Vorstellungen von Höttges entspricht. So sollten in der Fusion mit Sprint Kosteneinsparungen und wohl auch der Wegfall eines Wettbewerbers die Lage unterm Strich weiter bessern.
Am Ende wollten die Bonner aber wohl kein Risiko eingehen, das Geschäft unter Wert in einen neuen Konzern einzubringen. Die Telekom-Finanzer gelten im trickreichen Geschäft mit milliardenschweren Zu-und Verkäufen - auch aus schlechter Erfahrung - als kühle Rechner.




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