Yota Devices 04.12.2014, 16:30 Uhr

Das Yotaphone 2 im ersten Praxistest

Yota Devices schickt die Neuauflage des Yotaphone ins Rennen, das erneut mit einem zusätzlichen E-Ink-Display punkten möchte. Was das Yotaphone 2 vom Vorgänger unterscheidet, lesen Sie hier.
Die Idee ist immer noch etwas Einzigartiges: Mit dem Yotaphone brachte der russische Hersteller Yota Devices vor einem Jahr ein Android-Smartphone mit einem zweiten Electronic-Paper-Display (EPD) auf der Rückseite.
Doch der ganz große kommerzielle Erfolg blieb bisher aus, was unter anderem an technischen Schwächen des Erstlings lag. Jetzt zeigte Yota in London in seinem ersten eigenen Store die zweite Auflage des Modells, die ab sofort in 20 Ländern - darunter auch Deutschland - verkauft wird.
Hierzulande ist das Yotaphone 2 über Congstar und Brodos/my-Extra erhältlich, es steht also auch dem Fachhandel zur Verfügung. Der Servicepartner ist B2X. Der Preis von 699 Euro ist allerdings äußerst ambitioniert.
Wir konnten das Gerät bei der Präsentation bereits in die Hand nehmen und ausprobieren.
Der Hersteller hat nach den Worten von CEO Vladimir Martynov viel aus den Erfahrungen und der Kritik der Nutzer des ersten Modells gelernt. Und tatsächlich: Vor allem das Bedienkonzept scheint bei der Interaktion mit den zwei Displays nun deutlich logischer.

Bildergalerie
Yota Devices bringt mit dem Yotaphone 2 die Neuauflage seines innovativen Smartphones, das sich vor allem durch das zweite E-Ink-Display auszeichnet. Die besten Bilder finden Sie in unserer Galerie. 

So ist jetzt der gesamte hintere Screen per Touch bedienbar. Elemente und Apps können per Icon einfach zwischen beiden Anzeigen bewegt und auf der Rückseite als Screenshot selbst bei leerem Akku permanent angezeigt werden - das kann zum Beispiel bei einer Karte von Google Maps sinnvoll sein.
Außerdem hat das auf 4,7 Zoll gewachsene EPD nun eine dynamische Oberfläche und zeigt zum Beispiel aktuelle Tweets von Twitter oder Facebook-Posts an. Dabei ist es "always-on" - also immer sichtbar, ohne erst aus dem Ruhemodus geweckt werden zu müssen. Beide Anzeigen kann der Anwender nun auch stärker seinen Bedürfnissen anpassen.

Viel Technik für viel Geld

Die Hardware-Ausstattung ist gut, aber nicht der sehr hohen Preisklasse angemessen. Das vordere Amoled-Display mit HD-Auflösung ist guter Durchschnitt, auch der Quadcore-Prozessor von Qualcomm mit 2,2 GHz bietet in Kombination mit 2 GB Arbeitsspeicher eine zügigere Bedienung als der Vorgänger. Der Datenspeicher hat ordentliche 32 GB. LTE, WLAN und NFC sind ebenfalls an Bord.
Der äußere Eindruck ist besser als zuvor, vor allem die Verarbeitung wirkt nun sehr solide und nichts knarzt. Beide Displays sind aus kratzfestem Gorillaglas 3. Das Gewicht geht mit 145 Gramm in Ordnung und trotz der zwei Bildschirme ist das Yotaphone 2 nur 8,9 Millimeter dick.
Zwei Kameras mit 2 Megapixel Auflösung vorne und 8 Megapixel hinten gibt es ebenfalls. Praktisch: das EPD dient der Rückkamera auch als Sucher für Selfies. Die Qualität der Fotos dieser Kamera war auf den ersten Blick recht gut.
Noch nicht testen konnten wir den 2.500mAh-Akku, dessen Laufzeit im Smartphone-Modus eines der Hauptprobleme war. Nun sollen ein spezieller Energiesparmodus, der bei 15 Prozent Füllstand automatisch auf das rückwärtige Display umschaltet und auf diesem noch Grundfunktionen wie Telefonie oder Messaging erlaubt, für mehrere Tage Ausdauer sorgen. Das EPD soll mit einer Akkuladung bis zu fünf Tage E-Book-Konsum ermöglichen.
Wenn das zutrifft, dürfte Yotaphone tatsächlich die meisten Probleme des Vorgängers behoben haben und der Grundstein für einen Erfolg der zweiten Generation gelegt sein. Sehr innovativ ist das Yotaphone 2 auf jeden Fall immer noch.




Das könnte Sie auch interessieren