IT-Sicherheitsvorfall 23.07.2025, 22:42 Uhr

Vodafone-Systemausfall dauert an: Händler zunehmend verärgert

Auch vier Wochen nach dem Angriff auf einen Login-Dienstleister ist die Plattform Sales World weiterhin offline. Partner berichten über Umsatzausfälle, fehlende Informationen und eine mangelhafte Krisenkommunikation seitens Vodafone.
(Quelle: Shutterstock / Budrul Chukrut)
Der Sicherheitsvorfall im Umfeld der Vodafone-Plattform Sales World zieht sich weiter hin. Inzwischen ist klar: Die Störung besteht nicht – wie zunächst kommuniziert – seit dem 18. Juli, sondern bereits seit dem 30. Juni. Seither ist der Zugang zur zentralen Partnerplattform für viele Vertriebspartner unterbrochen. Und die Einschränkungen gehen offenbar weit über die Sales World hinaus.
Wie mehrere Händler gegenüber Telecom Handel berichten, sind auch andere Systeme seit Wochen nicht oder nur eingeschränkt nutzbar – darunter Tools zur Fernaktivierung von Geschäftskunden, zur Verwaltung von Rufnummern oder zur Bestellung von Werbemitteln. Auch der Zugriff auf Schulungen, Zielvereinbarungen, Stornolisten oder Dokumentenvorlagen sei bis heute gestört. Vodafone hatte zuletzt eingeräumt, dass ein externer Login-Dienstleister Ziel eines Angriffs war und daraufhin eine vorsorgliche Trennung der Systeme erfolgte. Kundendaten seien nach aktuellem Stand nicht betroffen, betonte der Konzern.
Aus dem Partnerumfeld heißt es, es gebe eine funktionierende Interimslösung, deren Zugang jedoch nicht allgemein freigegeben worden sei. „Wir sind mittlerweile vier Wochen abgeschnitten und uns gehen nachweislich Kunden verloren“, schreibt ein betroffener Partner. Der entstandene Schaden liege inzwischen bei mehreren Tausend Euro. Auch die regionale Vertriebsleitung und die Zentrale seien mehrfach informiert worden – passiert sei bislang nichts.
Nicht nur kleinere Händler äußern sich frustriert. Selbst größere Partner mit Platin-Status kritisieren, sie würden „im Regen stehen gelassen“. In sozialen Netzwerken häufen sich die Beschwerden über fehlende Informationen, ausbleibende Updates und Intransparenz. Andere wiederum zeigen Verständnis: Man könne vieles auch telefonisch oder per E-Mail klären, die wichtigsten Buchungstools wie Easy oder Order Factory liefen stabil. Ein „echter Schaden“ sei bislang nicht entstanden.
Tatsächlich gehen die Einschätzungen weit auseinander – je nachdem, wie stark einzelne Partner auf bestimmte Tools angewiesen sind und wie flexibel sie mit der Situation umgehen. Für viele Händler aber bleibt der Ausfall ein Ärgernis. Denn zentrale Vertriebs- und Kommunikationsprozesse sind weiterhin gestört, der Informationsfluss bleibt lückenhaft.




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