Bilanz 02.07.2014, 11:26 Uhr

Expert erwirtschaftet Umsatzplus

Expert hat im Geschäftsjahr 2013/14 ein Umsatzplus von 1,5 Prozent erwirtschaftet und setzt nun auf einen weiteren Ausbau der Multichannel-Strategie. Insbesondere kleinere Gesellschafter erhalten künftig mehr Unterstützung; Gerd-Christian Hesse rückt in den Vorstand auf.
Volker Müller, Vorstandsvorsitzender von Expert, ist sichtlich zufrieden, als er die Bilanz für das Geschäftsjahr 2013/2014 präsentiert: Zwar hat die Verbundgruppe im Vorjahresvergleich nur ein leichtes Umsatzplus von 1,5 Prozent erwirtschaftet – der Innenumsatz aus dem Einkauf der Gesellschafter wuchs von 1,95 Milliarden Euro auf 1,98 Milliarden Euro.
Dennoch präsentieren sich die Langenhagener damit deutlich besser aufgestellt, als die Wettbewerber. So schreibt Euronics seit Jahren rote Zahlen, im Geschäftsjahr 2013 betrug das Minus satte 12 Prozent, und auch ElectronicPartner vermeldete einen Umsatzeinbruch von 9 Prozent. Grund zur Freude haben auch die Expert-Gesellschafter, die eine Dividende von 235,50 Euro pro Aktie, sowie eine Sonderdividende von jeweils 100 Euro pro Aktie erhalten.
„Vor dem Hintergrund des ausgesprochen schwierigen Branchenumfelds und der bereits erfolgreichen Vorjahresentwicklung werten wir die erneute Stärkung der Marktposition als besonderen Erfolg“, kommentiert Müller die Geschäftszahlen. Zwar machte das rückläufige TV-Geschäft auch Expert zu schaffen, der Bereich Unterhaltungselektronik inklusive Foto ging um 8,8 Prozent zurück. Aber: „Die Negativ-Ausschläge im TV-Segment waren bei uns nicht so heftig wie bei den anderen“, so Müller.
Für Aufwind sorgte insbesondere das Produktsegment Telekommunikation mit einem Plus von 18,2 Prozent, auch die Warengruppen Informationstechnologie inklusive Zubehör sowie Elektrohausgeräte entwickelten sich positiv. Stark nachgefragt wurden E-Reader, Smartphones mit Displaydiagonalen von über 5 Zoll, Tablets sowie UltraThin Notebooks.
„Ohne die Flächenerweiterung hätten wir auf das Jahr gesehen ein Minus erwirtschaftet“, räumt Müller ein. Die Verbundgruppe hat alleine 18 ehemalige ProMarkt-Standorte übernommen. Die Anzahl der der Fachmärkte stieg von 232 auf 265 an, die Gesamtverkaufsfläche wuchs damit von 397.000 auf 445.000 Quadratmeter. Damit positioniert sich Expert nun deutschlandweit auf Platz zwei hinter MediaMarkt, „die zwar weniger Stores, dafür aber deutlich größere haben“.

Mehr Multichannel - Unterstützungsoffensive für kleine Gesellschafter

Im Hinblick auf das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Müller optimistisch und rechnet mit einem Umsatzplus „im annähernd zweistelligen Prozentbereich“. Dazu beitragen soll einerseits ein weiteres Wachstum in der Fläche besonders in den bislang wenig erschlossenen neuen Bundesländern. Andererseits will Expert auch seine Multichannel-Strategie weiter forcieren und insbesondere kleineren Gesellschaftern mehr Unterstützung zukommen lassen, um deren „regionale Marktschöpfung und Ertragskraft“ zu stärken.
Noch im Spätherbst sollen im Online-Shop von Expert 50.000 Artikel sowie ihre lokale Verfügbarkeit abgebildet werden, was einem kompletten Fachmarktsortiment entspricht. Mittels eines Reservierungsknopfs können Endkunden das gewünschte Produkt oder eine Dienstleistung beim Expert-Händler in ihrer Nähe reservieren; dieser ist für die Preisgestaltung sowie das lokale Fulfillment verantwortlich.
Die ebenfalls neue „Unterstützungsoffensive“ soll kleineren und mittleren Gesellschaftern zugutekommen. Auf Grundlage einer Stärken- und Schwächen-Analyse werde dabei künftig ein individueller Maßnahmenkatalog erstellt, der beispielsweise Bereiche wie den Ladenbau, Personalentwicklung, Schulungen oder die Sortimentsgestaltung betreffen soll.
Schließlich hat Expert Gerd-Christian Hesse in den Vorstand berufen. Der 57-Jährige verantwortet ab sofort die Ressorts Finanzen, Rechnungswesen und Controlling bei der Verbundgruppe. Hesse ist bereits seit 2002 im Unternehmen und hatte seit 2010 den Posten eines Generalbevollmächtigten inne.




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