Auf der jährlichen Hausmesse Channel Trends+Visions gab die vierköpfige Geschäftsleitung von Also Details zur strukturellen Neuausrichtung des Distributors und zur Strategie für die kommenden Monate bekannt.

"Wir wollen keine Inselbildung. Wir wollen den Austausch von IT und TK vorantreiben. Auch Also und NT plus müssen stärker zusammenwachsen", forderte Matthias Lorz, Geschäftsführer Services, der erst kürzlich die Leitung des Netzvertriebs von Steffen Ebner übernommen hatte. Dies will der Manager durch die Investition in neue Technologien und Lösungen erreichen. Stichwort: Mobile Device Management (MDM ) und Bring your own Device (BYOD).

Keinesfalls sei damit jedoch die Aufgabe der Marke NT plus - oder des Standorts Osnabrück - verbunden, auch wenn die Kompetenzen innerhalb des TK-Geschäfts seit dem radikalen Umbau des Managements im vergangenen Sommer auf die neuen Geschäftsführer verteilt worden seien, so Lorz auf Nachfrage von Telecom Handel.

So liegt das Hardware-Geschäft mit Smartphones und Tablets im Verantwortungsbereich von Broadline-Chef Stefan Klinglmair, Lösungsthemen wie UCC sind jedoch im Solutions-Bereich von Heino Deubner beheimatet. Für die Fachhandelspartner habe sich durch diese Strukturveränderung nichts geändert: Die Ansprechpartner seien gleich geblieben, allerdings habe sich die "Geschwindigkeit der Prozesse" erhöht.  

Unter seiner Leitung soll der TK-Bereich deutlich wachsen, führte Lorz weiter aus: "NT plus steht für uns nicht in zweiter Reihe." Er will nun die Prozesse weiter straffen und optimieren - und neue Themen forcieren. So steht sein Team kurz vor der Fertigstellung einer MDM-Lösung; noch innerhalb der nächsten zwei Monate soll eine Pilot-Phase mit acht Partnern starten. Weiterhin wurde auf der Channel Trends+Vision mit "PoS Activation" eine Lösung zur Präsentation virtueller Software-Produkte in stationären Shops vorgestellt.

Weiterhin plant der Distributor für die kommenden Monate einen Ausbau seiner Systemhaus-Kooperation Also Network (früher Actebis Network): In Zukunft sollen sich unter dem Dach des Netzwerks jeweils acht Partner zu Competence Centern für Unified Communication and Collaboration (UCC), MPS, Cloud, Virtualisierung, Security, Education und Health-Care zusammenschließen. Diese sollen zu Know-how-Trägern für die restlichen Mitgliedern des Also Networks werden und von Vertriebs- und Marketing-Unterstützung und speziellen Angeboten der Hersteller profitieren. Auch will Also im Namen der Partner bei der Lead-Generierung aktiv werden.

Derzeit sind 330 Systemhäuser im Also Network kooperiert; bis Ende des Jahres sollen es 500 sein. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein jährliches Ordervolumen von 200.000 Euro; weiterhin muss das Unternehmen mindestens einen Techniker beschäftigen. Die Mitglieder der Competence Center müssen darüber hinaus diverse zusätzliche Kriterien erfüllen. Beim UCC-Center, für das sich bereits vier Teilnehmer gefunden haben, ist dies beispielsweise die Zertifizierung für Microsoft Lync. Ziel der Maßnahme ist es, das Also Network langfristig als Endkunden-Marke zu etablieren. "Es soll die Speerspitze unseres Vertriebs werden", sagte Heino Deubner, Geschäftsführer Solutions.

Unterdessen betonte Konzern-Chef Gustavo Möller-Hergt mit Blick auf die zukünftige Strategie, dass die Zukunft vor allem in "Megatrends" wie Networking, Mobile Devices, Big Data und der Cloud liege. Diese Themen erforderten ganz neue Strukturen und Herangehensweisen - sowohl auf der Seite der Distribution als auf der des Fachhandels.

Dennoch mahnte er, sich nicht vor den Trends zu verschließen, sondern sie als Chance zu betrachten und in die neuen Technologien zu investieren. Sein Appell: "Wenn wir nicht reagieren, tun es andere. Wenn dieser Zug erst einmal abgefahren ist, haben wir alle ein großes Problem."