So schätzen Epos, Jabra und Poly den B2B-Markt ein

Interview mit Gregor Knipper, Managing Director EMEA Central Region bei Jabra

Quelle: Jabra
Telecom Handel:
Wie können Händler in diesen Zeiten die verstärkte Nachfrage nach Office Headsets nutzen?
Gregor Knipper: Die aktuelle Lage bietet für Händler natürlich eine besondere Chance, die es richtig zu nutzen gilt. Einfach und schnell wäre es, Kunden lediglich mit Headsets zu versorgen. Aber Händler sollten weiter und nachhaltiger denken, denn auch jetzt ist es wichtig, Kunden gut zu beraten und im Idealfall Geschäftsbeziehungen über die Krise hinaus aufzubauen. Es sollte nicht nur um das einzelne Produkt gehen, sondern vielmehr um die Gesamtaspekte moderner Home Office Lösungen und damit um Fragen wie: Wie hat der Kunde bisher über Home Office gedacht? Was macht er jetzt? Wie will er sich zukünftig aufstellen? Unser Wunsch bei Jabra ist es, dass Händler dieses Potenzial für die Zukunft erkennen und eigene kreative Ideen entwickeln, wie sie es am besten für sich nutzen können, statt nur die aktuelle Nachfrage zu bedienen.
Wie unterstützen Sie die Händler – zum Beispiel beim Verkauf via Online oder Mailings?
Knipper: Wir haben schon vor der aktuellen Krise unsere Partner in vielen Aspekten beim Verkauf unterstützt, die nach wie vor relevant sind. Denn auch jetzt sind die richtigen Stories, die den Kunden genau da abholen, wo ihm gerade der Schuh drückt, das A und O. Händler müssen mit ihrem Lösungsvorschlag das richtige Produkt für Anwender und Umgebung finden, nur dann sind Kunden begeistert und fühlen sich verstanden. Darüber hinaus steht weiterhin viel standardisiertes Material wie beispielsweise Fotos in unserem Partner Portal zur Verfügung.
Wie hat sich die Nachfrage nach Office-Lösungen in den vergangenen Wochen entwickelt?
Knipper: Durch Reise- und Ausgehbeschränkungen sowie ganz allgemeinen Versuchen, die Verbreitung des Virus einzudämmen, ermöglichen unzählige Unternehmen das Arbeiten von Zuhause. Entsprechend stark hat sich die Nachfrage entwickelt – nicht nur nach Headsets, sondern auch nach Notebooks, Cloud-Telefonie, Security-Lösungen, Kameras für Videokonferenzen – also allem, was im Home Office benötigt wird. Dazu stehen in vielen Hilfsorganisationen und Unternehmen wie Versicherungen, Banken oder Touristik die Telefone im Moment nicht mehr still. Hier gibt es Bedarf für neue, bessere Lösungen. Und auch Branchen, die nicht klassisch im Home Office arbeiten, entwickeln mit viel Kreativität neue Lösungen und damit auch Chancen, beispielsweise die Yoga-Kurse, die per Video abgehalten werden oder der Musikunterricht, der virtuell stattfindet. Diese Arbeitsfelder benötigen ebenso Office-Lösungen, die genau ihre derzeitigen Herausforderungen lösen.
Erwarten Sie auch nach der Corona-Krise einen anhaltenden Boom bei UCC-Lösungen?
Knipper: Das erwarten wir auf jeden Fall. Firmen erfahren jetzt schmerzhaft, wie wichtig es ist, die Möglichkeit für remotes Arbeiten zu bieten und flexibel zu sein. Viele Unternehmen, die sich lange gewehrt haben und trotz Argumenten wie höherer Produktivität, weniger Reise- und Mietkosten oder dem Generationenwandel misstrauisch geblieben sind, merken jetzt, es geht doch. Und sie werden die Vorteile erkennen: Mitarbeiter sind ohne Störungen oder Reisen produktiver. Es muss aber auch klar sein, dass es hier nicht um das ausschließliche Arbeiten im Home Office geht, sondern um die richtige Balance aus Remote und Office für maximale Produktivität. Viele Unternehmen haben jetzt ihre Reisebudgets gestrichen, dieses Geld kann langfristig in eine nachhaltige Optimierung der Arbeitsplätze investiert werden. Das beinhaltet nicht nur die Hardware, sondern auch einen kulturellen Wandel. Denkbar sind zukünftig beispielsweise Home Office Coaches, die Mitarbeiter in effizientem Arbeiten von Zuhause und virtuellen Meetings schulen. Nach wie vor ist auch der ökologische Aspekt nicht zu vernachlässigen: Nur ein Tag pro Woche Home Office bedeutet 20 Prozent weniger Fahrten zur Arbeitsstätte, von längeren Geschäftsreisen mal ganz abgesehen. Und wenn weniger Autos auf den Straßen sind, hat dies zweifellos auch einen positiven Effekt auf die Umwelt und sicher auch auf unseren Stresslevel. Jede Krise bietet immer auch eine Chance – wir hoffen, dass das auch jetzt der Fall sein wird und Unternehmen das remote Arbeiten zukünftig aktiver fördern und ermöglichen.




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