Logistik-Branche will präzisere Zeitfenster angeben

Vorreiter ist DPD

Relativ weit vorne bei dem Thema ist die Deutschland-Tochter der französischen Post, DPD. Bei ihr bekommt der Endkunde zunächst eine Mail mit der Info, dass das Paket nun im Depot sei und dass es am nächsten Tag ausgeliefert werde - dies noch ohne Zeitfenster.
Am Zustelltag selbst wiederum gibt es eine weitere Mail - etwa um acht Uhr morgens, wenn der Zusteller seinen Transporter beladen hat und auf Basis der Pakete an Bord die beste Route bestimmt wurde. Dann wird dem Endkunden ein Zeitfenster von einer Stunde genannt, was im Laufe des Tages auf eine halbe Stunde sinkt. Stimmt die Prognose überhaupt - oder kommen die Paketboten doch später? Weniger als 10 Prozent der Pakete werden nach DPD-Angaben später zugestellt.
Zudem können Empfänger im Internet auf einer Karte sehen, wo der DPD-Mitarbeiter gerade ist - nicht auf GPS-Basis, sondern anhand des Scans der letzten übergebenen Sendung. Diese Standort-Transparenz sei aber "eher eine Spielerei", räumt ein DPD-Sprecher ein. Denn allzu aussagekräftig sei der Standort nicht - schließlich sei dem Endkunden unklar, wie viele Stopps bis zu seiner Haustür noch anstehen.
"Der eigentliche Mehrwert sind die Prognose und die Interaktion", sagt er. Mit Interaktion gemeint ist die Möglichkeit, dass man bei DPD-Paketen bis zu 15 Minuten vor Übergabe noch eine Info an den Zusteller schickt, etwa dass man doch nicht zu Hause ist und dass er das Paket neben der Tür ablegen möge. Konkurrent UPS bietet ähnliche Optionen an und setzt auf ein Vier-Stunden-Zeitfenster.



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