Testbericht 30.12.2007, 12:27 Uhr

Blaupunkt TravelPilot Lucca 5.3

Gut aufgestellt - Das neue Flaggschiff von Blaupunkt zeigt sich als leistungsstarker Navigator
Eigentlich dient ein Navigationsgerät einem einzigen Zweck: Es soll den Benutzer ohne langes Studieren einer Straßenkarte von A nach B bringen. War das vor wenigen Jahren auch noch absolut ausreichend, lockt es heutzutage keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Selbst das 99-Euro-Navi Magellan Roadmate 1200 bietet Komfortfunktionen wie Points of Interest (PoI) oder automatisches Rerouting an. Wer etwas mehr Geld ausgeben will, der findet in der Navigationsoberklasse Geräte mit weitaus mehr Funktionen, so auch das TravelPilot Lucca 5.3 aus dem Hause Blaupunkt. Das neue Flaggschiff des deutschen Herstellers wartet mit etlichen zusätzlichen Features auf, die die Fahrt von A nach B angenehmer gestalten sollen.
Mit dem Bluetooth-Profil A2DP können Musikstücke auch von externen Quellen in Stereoqualität gestreamt werden, sollte der Platz auf dem internen 2-Gigabyte-Speicher oder der SD-Karte einmal nicht ausreichen. Dank des integrierten Bluetooth-Chips fungiert das Gerät auch als Freisprecheinrichtung fürs Handy, der Klang des eingebauten Lautsprechers kann jedoch nicht zu hundert Prozent überzeugen. Ebenfalls schade: Das Navi greift nicht auf das Telefonbuch des Handys zu, so dass Nummern entweder aus dem Gedächtnis oder aus dem Telefon gewählt werden müssen.Besser aufgestellt zeigt sich das Lucca 5.3 bei der Hauptdisziplin, der Navigation. Auf dem Speicher des Geräts sind bereits die Kartendaten von 40 europäischen Ländern installiert, an PoI stehen unter anderem Informationen aus den Merian-Scout-Reiseführern zur Verfügung. Die Eingabe einer Route geht äußerst einfach und schnell von der Hand. Vom Eintippen der Zieldaten bis zur ersten Fahranweisung vergeht selten mehr als eine Minute, dank intelligenter Namenserkennung reduziert das Gerät die möglichen Buchstaben automatisch und vereinfacht so das Finden von Städten und Straßen.
Unter dem Menüpunkt "Routenoptionen" findet sich auch ein Button "Strecke fürMotorräder", der einzige Unterschied zur Auto-Variante ist jedoch der Ausschluss von Autobahnen bei der Routenberechnung. Hier wäre eine Auswahl nach der "Schönsten Route" wünschenswert.Die Routenanweisungen sind nicht zuletzt dank Text-to-Speech sehr klar und eindeutig, ein optischer Fahrspurassistent verhindert zudem das Abzweigen auf eine falsche Route. Auch in puncto dynamische Routenführung und Stauumfahrung ist der Nachfolger des Lucca 5.2 ordentlich aufgestellt, zum Empfang von Verkehrsnachrichten kann ein TMC-Kabel angeschlossen werden.
Kleiner Wermutstropfen: Trotz des Preises von knapp 450 Euro fehlt die Lizenz für das deutlich bessere TMCpro. Dafür wartet das Lucca mit einer Datenbank für Radarfallen und einem Geschwindigkeitswarner auf, dessen Empfindlichkeit sich in Schritten von fünf Stundenkilometern anpassen lässt.Was den äußeren Eindruck des Geräts angeht, zeigt sich das Lucca 5.3 sehr hochwertig, im Gegensatz zu manch anderen Navis macht das verwendete Hartplastik einen stabilen Eindruck. Neben einem Kopfhöreranschluss finden sich eine serielle und eine USB-Schnittstelle für die Verbindung mit dem PC.
Das Blaupunkt wird komplett über den 4,3 Zoll großen Touchscreen im 16:9-Format bedient, lediglich zum Einschalten und für die Lautstärkeregelung gibt es separate Tasten. Das Menü des Geräts ist gut sortiert und gibt dem Benutzer keine Rätsel auf, die Darstellung auf dem mit 480x272 Pixel auflösenden Display ist sehr gut. Die Helligkeit wird entsprechend der Tageszeit automatisch geregelt, einen Helligkeitssensor zum Dimmen der Beleuchtung bei der Einfahrt in Tunnels gibt es aber nicht. Der LiPol-Akku mit 2.600 mAh ist ein echter Dauerläufer, im Test musste das Lucca erst nach rund viereinhalb Stunden wieder an die Steckdose.
Mit 256 Gramm ist das Navi zwar kein Leichtgewicht, die mitgelieferte Saugnapfhalterung ist jedoch stark genug, um das Gerät sicher an der Windschutzscheibe zu halten.Insgesamt hat Blaupunkt mit dem TravelPilot Lucca 5.3 ein ausgereiftes Navigationsgerät auf den Markt gebracht, das mit etlichen Zusatzfeatures aufwarten kann und kaum wirkliche Schwächen zeigt.
Die Stärken des Navis liegen klar in der Navigation, das gut aufgeräumte Bedienmenü, die einfache Zieleingabe und die klaren Sprachanweisungen sind vorbildlich. Lediglich das fehlende TMCpro und die mager ausgestattete Freisprecheinrichtung machen sich negativ bemerkbar.



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