19.05.2010, 11:46 Uhr

So schlägt sich das Einsteiger-Navi A-Rival NAV-PNF 43T im Praxistest

Das Gerät bietet für rund 140 Euro sehr gute Verarbeitung und schnelles Routing. Bei der Software und dem Menü offenbart das Gerät allerdings noch einige Schwächen.
Nach den Boom-Jahren 2007 und 2008, in denen sich immer neue Hersteller auf dem Navigationsmarkt versuchten, setzte vergangenes Jahr verstärkt eine Konsolidierung ein. Viele Hersteller verschwanden, die wenigen Newcomer entpuppten sich als Eintagsfliegen. Bis heute am Markt gehalten hat sich der Anbieter A-Rival, der vor allem mit günstigen Navis punkten will. Telecom Handel konnte das in Kürze erscheinende NAV-PNF 43T bereits vorab testen. Mit rund 140 Euro für die Westeuropa-Version richtet sich das 4,3-Zoll-Gerät an Navigationseinsteiger, allerdings kann es auch mit einigen zusätzlichen Features aufwarten. So spendiert der Hersteller dem Gerät TMC, leider muss der Kunde zum Empfang aber eine separate Antenne anstecken.
Auch ein Helligkeitssensor ist integriert. An sich eine lobenswerte Sache, wird dadurch doch ein Blenden des Fahrers durch zu helle Display-Beleuchtung – etwa in Tunnels oder nachts – vermieden. Der Sensor im PNF 43T reagiert zwar äußerst schnell auf Lichtveränderungen, allerdings ließ er sich bei einer Tunneldurchfahrt aber von den hellen Deckenleuchten zu einer eher unpraktischen Lightshow animieren, bei der die Helligkeit des Displays von ganz dunkel zu ganz hell wechselte. Hier besteht noch Verbesserungsbedarf.

So schlägt sich das Einsteiger-Navi A-Rival NAV-PNF 43T im Praxistest

Keine Kritik gibt es dafür bei der Hauptdisziplin, der Navigation: Die Routeneingabe geht schnell und einfach von der Hand, wozu auch der erstaunlich präzise Touchscreen beiträgt. Dieser liefert eine gute Auflösung und lässt sich ohne großen Druck bedienen. Den ausziehbaren Stift benötigt man im Grunde nicht. Beim Routing stören keine unnötigen Details in der Darstellung, auch wenn das Design der Karten mitunter etwas altbacken wirkt. Der Fahrer wird außerdem über die geschätzte Ankunftszeit sowie die gegenwärtige Geschwindigkeit informiert. Allerdings werden diese Informationen derart klein dargestellt, dass man sehr genau hinsehen muss, um etwas erkennen zu können. Während der Fahrt lenkt das leicht ab, mit größerer Schrift hätte dieses an sich sinnvolle Feature deutlich mehr Wert.
Die Sprachanweisungen kamen fast immer rechtzeitig und waren klar verständlich. Verpasst man einmal eine Abzweigung, hat das PNF 43T im Handumdrehen eine Alternativroute berechnet. Der 500-MHz-Prozessor leistet dabei gute Arbeit, auch bei der Berechnung der Testroute von München nach Sassnitz auf der Insel Rügen vergingen nur wenige Sekunden.

So schlägt sich das Einsteiger-Navi A-Rival NAV-PNF 43T im Praxistest

Gutes Menü mit kleinen Fehlern
Beim Menü setzen die Entwickler auf einfache Symbole, die sich dem Benutzer sofort erschließen. Allerdings sind manche Menüpunkte nur über Umwege zu erreichen. Auch bei der Übersetzung vermisst man mitunter die nötige Sorgfalt. So kann der Benutzer beispielsweise bei der Einstellung der Bildschirmhelligkeit die Option „Automa tiasch“ anwählen, außerdem werden in der Kartenansicht Städtenamen in der jeweiligen Landessprache angezeigt. Russland und Griechenland sind zwar nur mit den Hauptverkehrsstraßen abgespeichert, allerdings sollte der Fahrer dafür die kyrillische und die griechische Schrift beherrschen.
Bei der Verarbeitung kann das A-Rival überzeugen; sowohl der Touchscreen als auch das mit zwölf Millimetern sehr flache Gehäuse fühlen sich hochwertig an und lassen ein deutlich teureres Navi vermuten. Der Hersteller hat auf die Verwendung von billigem Plastik verzichtet und stattdessen hochwertigen Kunststoff verbaut. Lediglich die mitgelieferte Saugnapfhalterung ist etwas hakelig, hält dafür aber stabil an der Scheibe.
Fazit: Leichter Verbesserungsbedarf
A-Rival hat sich nicht umsonst im deutschen Markt behauptet, das NAV-PNF 43T präsentiert sich als solides Einsteigergerät mit guter Navigationsleistung. Insbesondere die sehr gute Verarbeitung und die schnelle Routenberechnung können gefallen. Leider trüben einige Schnitzer den ansonsten guten Gesamteindruck. Vor allem bei der teils zu kleinteiligen Darstellung und beim Helligkeitssensor besteht Nachholbedarf. Hier muss der Hersteller das Gerät und die Software noch überarbeiten, um im Vergleich mit den Einsteigerprodukten der Konkurrenz wie etwa dem Start2 von TomTom wettbewerbsfähig zu sein.
Während das Einsteigergerät bei der Routenführung, beim Display und beim Preis-Leistungs-Verhältnis punkten kann, müssen bei der Bedienbarkeit und auch bei der Ausstattung leichte Abstriche gemacht werden. Dennoch reicht es mit 72 von 100 Punkten für ein knappes „gut” im Test.




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