Golden Ager 27.03.2018, 11:15 Uhr

Senioren-Smartphone: Das Emporia Smart.2 im Test

Das zweite Smartphone von Emporia zielt wieder mit einer vereinfachten Bedienung auf Neulinge bei diesem Thema. Leider hat es ein Problem mit der Hardware-Leistung.
Emporia Smart.2
(Quelle: Emporia)
Spezielle Smartphones für Senioren waren bisher ein schwieriges Thema: Denn sobald Hersteller wie Doro und Emporia auf besondere Bedürfnisse der Zielgruppe wie physische Tasten eingehen wollten, kamen dabei Designs heraus, die den Nutzer sofort als „alt“ kennzeichneten und manche Käufer damit automatisch abschreckten. Auch deshalb startet Emporia jetzt seinen zweiten Smartphone-Versuch Smart.2 mit einem deutlich dezenteren Look, der eine breitere Käufergruppe ansprechen soll.
Auf den ersten Blick ist das gelungen, denn das Smart.2 sieht mit seinem Metallrahmen und der metallicblauen Rückseite aus Kunststoff durchaus attraktiv aus. Die Verarbeitung wirkt solide, allerdings ist das Smartphone mit seinen 173 Gramm für ein Gerät im Fünf-Zoll-Format ziemlich schwer.
Mit einer guten Gewohnheit haben die Österreicher glücklicherweise nicht gebrochen, denn der Akku kann dank des Wechselcovers vom Anwender getauscht werden, was inzwischen fast ein Alleinstellungsmerkmal ist. Etwas Besonderes ist auch der Notrufknopf unter der Linse der Rückkamera, bei dessen Betätigung vorher definierte Nummern abtelefoniert werden können. Wer das Feature nicht will, kann alternativ ein beigelegtes Cover verwenden, das den Knopf verdeckt.
Lobenswert und für die Zielgruppe ideal ist nicht nur die beigelegte, gedruckte Anleitung, sondern vor allem das zusätzliche Trainingsbuch, in dem auf mehr als 100 Seiten jeder Schritt zur Einrichtung und Bedienung des Smartphones ausführlich mit Hilfe von Bildern einfach verständlich erklärt wird. In Kombination mit der stark modifizierten Benutzeroberfläche, die auf Android 6.0 aufsetzt, und den integrierten Lern-Apps ermöglicht das Smart.2 tatsächlich einen deutlich leichteren Zugang zum Thema als andere Smartphones.
Zudem sind die Menüs auf das Wesentliche reduziert, was die Funktionen betrifft. Auch helfen große Felder, die nicht zu verfehlen sind und bei Betätigung haptisches Feedback geben. In einigen Funktionen, wie etwa dem Wechsel zwischen Front- und Rückkamera, setzt Emporia aber auf schriftliche Menüpunkte statt Icons wie die Konkurrenz, was nicht immer besser scheint.

Lahmer Prozessor

Die verwendete Hardware macht es dem Anwender allerdings mitunter schwer, denn teilweise werden Eingaben, wie etwa das Aktivieren aus dem Ruhezustand heraus, nur verzögert umgesetzt, so dass man manchmal versehentlich mehrfach drückt. Der nicht näher spezifizierte 1,3-GHz-MediaTek-Prozessor mit vier Kernen, der durch 2 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird, ist eben nicht der schnellste: Im Antutu-Benchmark erreichte das Gerät gerade mal 32.000 Punkte, was es ganz weit unten platziert. Für die Bedürfnisse der Zielgruppe, die kaum mit dem Smartphone spielen dürfte, wird das aber zunächst keine große Rolle spielen, denn einfachere Apps laufen recht flüssig. Besonders zukunftssicher ist das Gerät so aber kaum.
Der eingeschränkte Zugang zum Goo­gle Play Store, durch den der Anwender zunächst auf den Download weniger vorgegebener Apps festgelegt wird, kann durch die nachträgliche Installation des Google-Zugangs aufgehoben werden. Dort muss der Nutzer dann aber auf die vereinfachten Prozesse im Menü oder eine vergrößerte Schriftdarstellung verzichten.
Was die Foto-Fähigkeiten betrifft, zeigt das Gerät ordentliche Leistungen. Die Hauptkamera löst zwar nur mit mäßigen acht Megapixeln auf, dafür sehen die Bilder sogar recht scharf aus, und auch die Farben wirken realistisch. Die Automatik stellt die Kamera zwar etwas verzögert, aber recht gut ein, umfangreiche Einstell­optionen gibt es ohnehin nicht. Bei schlechteren Lichtverhältnissen werden die Grenzen des Knipsers allerdings relativ schnell deutlich. Der Zwei-Megapixel-Frontkamera mangelt es zudem spürbar an Schärfe.
Fazit
Quelle: Telecom Handel




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