Bitkom-ifo-Digitalindex 07.11.2022, 09:40 Uhr

Digitalbranche hält Preise weitestgehend stabil

Die Digitalbranche gibt laut Bitkom höhere Einkaufspreise für Energie, Rohstoffe, Vormaterialien und Bauteile nur in vergleichsweise geringem Umfang an ihre Kunden weiter.
Bitkom-Präsident Achim Berg
(Quelle: Bitkom)
Die Digitalbranche hat mit höheren Einkaufspreisen für Energie, Rohstoffe, Vormaterialien und Bauteilen zu kämpfen. Sie gibt diese steigenden Kosten bislang aber nur im Ausnahmefall an ihre Kunden weiter, wie aus dem aktuellen Bitkom-ifo-Digitalindex hervorgeht.
Konkret gaben die erfassten ITK-Unternehmen im Durchschnitt an, erst rund 17 Prozent der höheren Kosten weitergereicht zu haben. Damit seien sie sehr viel zurückhaltender als die Gesamtwirtschaft, wo 34 Prozent der Kostensteigerungen weitergegeben werden, wie der Branchenverband betonte.
„Alles wird teurer, in der IT und Telekommunikation aber bleiben die Preise weitgehend stabil. Die Digitalbranche ist sehr zurückhaltend mit Preiserhöhungen und setzt stattdessen auf mehr Effizienz und höhere Produktivität. Das ist eine gute Nachricht für die Kunden, senkt allerdings die Margen und engt damit den Spielraum für Investitionen ein“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.
Auch in Zukunft wollen die Unternehmen der digitalen Wirtschaft steigende Kosten vergleichsweise zurückhaltend einpreisen. In den kommenden sechs Monaten werde die Digitalbranche laut der Erhebung voraussichtlich rund 35 Prozent der Kostensteigerungen in Preiserhöhungen übersetzen, in der Gesamtwirtschaft sollen es dann 50 Prozent sein.
Gründe für die in der Digitalbranche geringe Preisdynamik seien vor allem der Wettbewerbsdruck (66 Prozent), langfristige Vertragsbindungen (56 Prozent) und eine ohnehin schon schwächere Nachfrage und geringere Zahlungsbereitschaft (32 Prozent). Für 9 Prozent der Unternehmen ist zudem der administrative Aufwand für Preisanpassungen bislang zu hoch. 3 Prozent können die Preise nicht selbst festlegen, etwa aufgrund regulatorischer Eingriffe.
Der aktuelle Bitkom-ifo-Digitalindex zeigt darüber hinaus, dass die Geschäfte in der Digitalbranche im Oktober wieder etwas besser liefen als im September - die Aussichten für die kommenden Monate indes noch stärker von Unsicherheiten geprägt sind.
Bitkom-ifo-Digitalindex
Quelle: Bitkom




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