Digitalisierung 30.07.2025, 12:31 Uhr

Bundesregierung beschließt Hightech-Agenda

Mit der Hightech-Agenda will die Bundesregierung Deutschland in zentralen Zukunftstechnologien an die Spitze bringen. Bitkom und ZVEI begrüßen die Pläne, sehen aber auch Handlungsbedarf bei Umsetzung und Rahmenbedingungen.
Das Bundeskabinett im Berliner Kanzleramt hat die Hightech-Agenda beschlossen
(Quelle: shutterstock / mato)
Das Bundeskabinett hat am 30. Juli 2025 die Hightech-Agenda Deutschland beschlossen. Die Strategie soll Forschung und Entwicklung in sechs Schlüsseltechnologien gezielt fördern und damit die Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität Deutschlands stärken. Im Zentrum stehen Künstliche Intelligenz, Quantentechnologien, Mikroelektronik, Biotechnologie, Fusion und klimaneutrale Energieerzeugung sowie Technologien für klimaneutrale Mobilität.
Die Bundesregierung plant für jede dieser Technologien sogenannte Flaggschiff-Initiativen mit klaren Zeitplänen. Noch 2025 sollen etwa groß angelegte Förderprogramme für KI-Modelle der nächsten Generation starten. Ein Forschungssatellit für Quantenkommunikation soll erstmals in Deutschland in Betrieb genommen werden. Außerdem ist ein Aktionsplan für den Bau eines Fusionskraftwerks vorgesehen.
„Die Hightech-Agenda setzt genau die richtigen Schwerpunkte: Digitalisierung, Energieversorgung, Sicherheit“, erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Wichtig sei nun, dass der eingeschlagene Kurs nicht verwässert werde. „Technologien wie KI entwickeln sich so rasend schnell weiter, dass die traditionell trägen Ansätze der Projektförderung nicht Schritt halten können. Wir brauchen agilere Verfahren, damit Förderprojekte während der Laufzeit an neue Entwicklungen angepasst werden können.“
Auch der ZVEI äußerte sich zustimmend. Geschäftsführerin Sarah Bäumchen sprach von „einem klaren Bekenntnis zu einer technologiegetriebenen Standortpolitik“. Besonders die Elektro- und Digitalindustrie habe in Bereichen wie industrieller KI, Mikroelektronik oder Energietechnik eine hohe Innovationskraft. Allerdings bleibe die Skalierung vieler Entwicklungen ein Problem. „Es gilt, den regulatorischen Rahmen zu entschlacken und Ressourcen gezielt einzusetzen. Gerade mittelständische Unternehmen ächzen unter widersprüchlichen und überlappenden Vorgaben“, so Bäumchen.
Über die sechs Schwerpunkte hinaus sollen auch weitere strategische Forschungsfelder wie Luft- und Raumfahrt, Gesundheits- und Sicherheitsforschung sowie Klima- und Nachhaltigkeitstechnologien stärker gefördert werden. Im Herbst 2025 will die Bundesregierung Länder, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft einladen, den Fahrplan für die Agenda gemeinsam zu konkretisieren. Ziel ist es, Deutschland wieder an die Spitze des internationalen Technologiewettbewerbs zu führen.




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