Quartalszahlen 13.08.2020, 17:38 Uhr

Telekom: Gewinneinbruch nach Sprint-Übernahme

Wegen der Sprint-Übernahme hat die Telekom einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Mit Blick auf den deutschen Markt spricht der Netzbetreiber von einem "grundsoliden" zweiten Quartal.
(Quelle: Telekom)
Die Deutsche Telekom hat im zweiten Quartal wegen der Übernahme von Sprint in den USA deutlich weniger Gewinn erwirtschaftet. Unter dem Strich sank der Nettogewinn um 20,1 Prozent auf 754 Millionen Euro, wie der Konzern in Bonn mitteilte.
Die Fusion von T-Mobile US mit dem kleineren Wettbewerber Sprint kostete im zweiten Quartal dabei rund 0,7 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg infolge des Zukaufs um 37,5 Prozent auf 27 Milliarden Euro, hierbei stammten 7 Milliarden an Zuwachs aus der Konsolidierung von Sprint. Das um Sondereffekte und die geänderte Leasingbilanzierung bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erhöhte sich um 56,5 Prozent auf 9,83 Milliarden Euro.
Für den deutschen Markt sprach die Telekom von einem "grundsoliden" Quartal "in der globalen Krise". Der Zuwachs bei den Breitbandkunden sei mit 87.000 Neukunden auf nun 13,9 Millionen Nutzer stärker als bei den Wettbewerbern. Die Mobilfunkserviceumsätze in Deutschland gingen im zweiten Quartal um 1,1 Prozent zurück und hielten sich damit deutlich besser als bei den Rivalen Vodafone und Telefonica Deutschland im gleichen Zeitraum.

Corona-Krise hinterlässt Spuren im Großkundengeschäft

Insgesamt hielten sich die Auswirkungen der Pandemie laut Mitteilung in Grenzen. "Spürbar waren sie vor allem im Großkundengeschäft, wo sich neue Aufträge verzögern, und bei Roaming-Umsätzen im Mobilfunk, die wegen Reisebeschränkungen unter Druck stehen", hieß es.
Probleme machten sich unter anderem bei der IT-Großkundentochter T-Systems bemerkbar: Der Auftragseingang im zweiten Quartal sank um 24 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Auch beim bereinigten operativen Ergebnis ließ die IT-Sparte mit einem Rückgang von fast 23 Prozent Federn. Geografisch hingegen waren vor allem die Roaming-Umsätze in Griechenland betroffen, hier wirkten sich die starken Reisebeschränkungen aus, die zur Eindämmung der Pandemie erlassen wurden.
Deenoch erhöht das Management um Konzernchef Tim Höttges den Ausblick auf das Gesamtjahr. Für die Telekom ist es die erste Berichtsvorlage mit den Ergebnissen von Sprint. Nach der erfolgreichen Fusion der US-Tochter erwartet die Telekom in den ersten drei Jahren allerdings hohe Integrationskosten.



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