Vectoring 31.07.2014, 15:55 Uhr

Telekom verlangt 5 Euro Aufpreis für 100-MBit/s-Anschlüsse

Die "Vectoring-Liste" ist geöffnet: Telekom und Wettbewerber können sich nun dort für den Ausbau von Kabelverzweigern eintragen. Die Bonner wollen in den ersten Ausbaugebieten in Kürze 100 MBit/s via Vectoring anbieten, Bestandskunden zahlen dafür 5 Euro monatlich mehr.
Das Highspeed-Internet soll für viele Kunden bald Realität werden
(Quelle: Alterfalter, Fotolia.com)
Unter Aufsicht der Deutschen Telekom ist seit 30. Juli die sogenannte Vectoring-Liste geöffnet, in der sich neben den Bonnern auch alle Wettbewerber eintragen können, wenn sie bestimmte Kabelverzweiger (KVz) auf Vectoring mit bis zu 100 MBit/s im Down- und maximal 40 MBit/s im Upload aufrüsten wollen.
Dabei gilt: Wer einen KVz für sich reklamiert, muss diesen binnen 12 Monaten ausbauen, ansonsten greift die Bundesnetzagentur strafend ein. Das kann neben einer Geldstrafe auch eine Sperrung des Anbieters für das gesamte Ortsnetz für zwei Jahre bedeuten. Melden sich zwei oder mehr Anbieter gleichzeitig für einen KVz an, so bekommt derjenige den Zuschlag, der den schnellstmöglichen Anschalttermin nennen kann.
In einer Telefonkonferenz erklärte heute Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Technik bei der Deutschen Telekom, man werde 38.000 KVz auf der Liste für sich reservieren, die Aufrüstung via Software-Update werde sukzessive im Laufe der kommenden Monate erfolgen. Bis Mai 2014 hatte die Telekom bereits rund eine Million Haushalte beziehungsweise die entsprechenden Ortsnetze für das Vectoring-Update vorbereitet, bis Ende des Jahres sollen es drei Millionen sein. Bis 31. Dezember 2016 will Jacobfeuerborn auf diese Weise rund 24 Millionen Haushalte mit VDSL 100, so der Produktname, versorgt haben.
Der Begriff "Vectoring" wird in der Kommunikation und im Marketing erwartungsgemäß keine Verwendung finden. Bestandskunden können ihren VDSL-50-Anschluss für monatlich 5 Euro Aufpreis aufrüsten, für Neukunden soll es eine Tarifaktion mit 34,95 Euro Grundgebühr für die ersten 6 Monate der Vertragslaufzeit geben, danach fallen 44,95 Euro an. 
Beim Breko-Verband, in dem die meisten der Telekom-Wettbewerber organisiert sind, ist man optimistisch, dass die Mitgliedsunternehmen "ihre geplanten Ausbauprojekte in großer Zahl übermitteln werden, damit diese in die Vectoring-Liste eingetragen werden und damit Rechts- und Planungssicherheit besteht", so Breko-Geschäftsführer Stephan Albers. 




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