Profis privat 04.10.2012, 10:00 Uhr

Herweck-Chef Dieter Philippi plaudert aus dem Nähkästchen

Dieter Philippi ist Mitbegründer sowie Geschäftsführer des Distributors Herweck - und feierte am 3. Oktober seinen 50. Geburtstag. Telecom Handel hat dem Manager einige ganz persönliche Fragen gestellt. Was Philippi beispielsweise mit klerikalen Kopfbedeckungen "am Hut hat", lesen Sie hier.
Telecom Handel: Ich hoffe, Sie sind noch nicht in der Mittagspause. Wir haben nämlich gehört, dass man Sie da besser nicht anrufen sollte…
Philippi: Das stimmt. Es ist mir einfach wichtig, eine Zäsur im Tag zu haben. Die gönne ich mir in der Mittagspause. Wenn Sie in der heutigen Zeit leistungsfähig bleiben wollen, dann sollte man  meiner Meinung nach  regelmäßig eine Ruhepause haben.
Telecom Handel: Was ist denn ihr Lieblingsgericht?
Philippi: Wiener Schnitzel mit Pommes Frites. Das esse ich schon sehr gerne.
Telecom Handel: Und dazu trinken Sie am liebsten Cola, wie wir gehört haben…
Philippi: Ich trinke tatsächlich jeden Morgen Cola statt Kaffee. Aber das habe ich schon reduziert, indem ich jetzt die Gastronomie-Flasche mit 0,2 Liter und nicht die mit 0,3 Liter nehme.
Telecom Handel: Und das hält dann den ganzen Tag vor?
Philippi: Manchmal komme ich in Versuchung und trinke am Nachmittag noch eine Flasche, aber ansonsten trinke ich Wasser oder Tee.
Telecom Handel: Sie haben ein außergewöhnliches Hobby: das Sammeln klerikaler Kopfbedeckungen. Wie kamen Sie denn auf diese Idee?
Philippi: Ich war als Tourist in Rom und bin durch die Via Die Cestari und die Via Santa Chiara gelaufen. Dort befinden sich die klerikalen Schneider, die für die römisch-katholischen Geistlichen die Gewänder anfertigen. In einem Schaufenster richtete sich meine Augenmerk  auf ein Kardinals-Birett aus roter Seide, das hat so schön geschimmert. Da habe ich mir gedacht, das wäre doch mal ein etwas anderes Souvenir, etwas wirklich Ausgefallenes.
Telecom Handel: Womit der Grundstein zur Sammlung gelegt war…
Philippi: Ja. Und ich war dann so fasziniert, dass ich einem Freund davon erzählt habe, der Priester ist. Er gab mir sein schwarzes Priester-Birett dazu, und ein violettes von einem Bischof besorgte er mir auch noch. Da waren es drei – heute sind es über 600 Kopfbedeckungen.

Hut ab

Telecom Handel: Haben Sie ein besonderes Highlight in Ihrer Sammlung?
Philippi: Das eigentliche Highlight war, als ich im letzten Jahr dem Papst eine Tiara, die dreifache Papstkrone überreicht habe. Eine gute Bekannte hat in Bulgarien eine Werkstätte für orthodoxe Kleidung und so Erfahrung, wie man eine Tiara anfertigt. Diese durfte ich dem Papst letztes Jahr am 25. Mai  übergeben.
Telecom Handel: Sie haben auch ein 720 Seiten dickes Buch über die klerikalen Kopfbedeckungen herausgebracht. Für wen haben Sie das denn  geschrieben?
Philippi: Es gibt viele Leute, die das Thema interessiert. Zum Beispiel Modisten und Modistinnen, also Menschen die Hüten anfertigen. Die nehmen das  Buch als Inspiration oder Denkanstoß für Ihre eigenen Kreationen. Auch gibt es Modisten in Theatern, die nachsehen wollen, wie ein Hut in einer bestimmten Epoche aussah. Und dann gibt es auch Rückmeldungen aus den verschiedenen Kirchen. Das Buch ist interreligiös, es geht ja nicht nur um die katholische Kirche, sondern auch um Kopfbedeckungen im Judentum, Islam,  Buddhismus, Shintoismus oder Caoddaismus.
Telecom Handel: Sie sind selbst auch ein gläubiger Mensch?
Philippi: Ja, durchaus. Für mich ist Glaube in Teil meines Lebens. Das habe ich eine Art Richtschnur, an der ich mein Gewissen prüfe. Das ist nicht immer leicht. Aber ich versuche die Dinge, die an mich herangetragen werden gut und richtig zu machen. Meine Sammelleidenschaft leitet meine Gedanken auch einmal aus der Welt der Telekommunikation in die Welt des Glaubens. Und das tut gut.

Happy Birthday, Dieter Philippi!

Telecom Handel: Ihr Hobby ist bestimmt sehr zeitintensiv. Haben Sie da überhaupt noch Zeit für Ihre Familie?
Philippi: Doch, doch. In der Zeit, in der ich das Buch recherchiert und geschrieben habe, war das vielleicht etwas schwierig. Aber ansonsten hält sich das im Rahmen. Bei Lieferzeiten von bis zu einem Jahr kommt ja nicht jeden Tag ein Paket mit einer Kopfbedeckung. Es soll ja ein Hobby bleiben und kein Zeitdruck dahinter stehen.
Telecom Handel: Sie lesen auch sehr gerne. Was ist denn Ihr Lieblingsbuch?
Philippi: Ein Buch, das mich sehr interessiert und fasziniert, ist das Buch „Wo liegt Utopia?“ von Carna Zacharias. Darin geht es darum, dass vieles in der Welt möglich wurde, weil es Menschen gab, die das Unmögliche gefordert haben. Viele Utopisten von früher wie Gandhi, Einstein, Kolumbus oder da Vinci wurden wegen ihrer Ideen verlacht oder sogar getötet. Auch heute hat es noch immer einen negativen Beigeschmack, wenn jemand eine utopische Idee hat. Doch viele Dinge, für die Menschen belächelt wurden, schaffen einen Durchbruch, der phänomenal ist. Heute ist Steve Jobs vielleicht ein gutes Beispiel dafür.
Telecom Handel: Am 3. Oktober wurden Sie 50 Jahre alt. Glauben Sie, dass sich Ihr Leben mit 50 ändern wird?
Philippi: Ich achte darauf, das richtige Maß zu finden: Also die Arbeit gut zu machen, mich aber auch nicht auszupowern. Ich versuche auf meinen Körper zu hören, der ja auch anzeigt, wenn er frische Energie braucht. Das ist wie beim iPhone. Wenn da die Batterieanzeige auf „low“ geht, wird halt das Ladegerät angestöpselt.



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