399 Euro 27.10.2016, 11:01 Uhr

Flaggschiff zum Kampfpreis: Das Honor 8 im Test

Die Huawei-Marke Honor will mit dem Honor 8 zeigen, dass sie leistungsstarke und schicke Smartphones zu Kampfpreisen bauen kann. Ob das gelungen ist, zeigt unser Test.
Honor – der Name der Marke, die zum chinesischen Huawei-Konzern gehört – dürfte nicht bei vielen Fachhändlern Begeisterung auslösen. Sie bedient schließlich speziell den Online-Handel und verzichtet derzeit noch auf den indirekten Vertrieb über den Handel. Nur so können die Smartphones zu sehr günstigen Preisen angeboten werden. Mit dem aktuellen Honor 8 stößt der Anbieter in für ihn neue Preisregionen vor, denn für 400 Euro konkurriert es mit Flaggschiffen anderer Hersteller und vor allem dem technisch verwandten, rund 100 Euro teureren Huawei P9 im eigenen Haus. Der Test zeigt, warum Honor ein so ernst zu nehmender Wettbewerber geworden ist.
Rein äußerlich hat das Honor 8 schon einmal nichts von einer billigen Alternative: Das relativ kompakte Gehäuse besteht aus Gorilla-Glass 3, das dank des Diamantschliffs auf der Rückseite einen eleganten Schimmereffekt aufweist, und einem Rahmen aus Metall. Alles ist sehr gut verarbeitet. Besonders die strahlend blaue Variante hebt sich von der Masse der Smart­phones ab, ist aber auch sehr anfällig für Fingerabdrücke sowie Kratzer und rutscht gerne mal schnell aus der Hand, weil das Glas so glatt ist.
Ebenfalls keine Abstriche gibt es beim Tempo, denn dank üppigen 4 GB Arbeitsspeicher und dem hauseigenen Kirin 950 mit acht Kernen ist das Honor 8 richtig schnell. Im Antutu-Benchmark erreicht es rund 95.000 – das ist trotz einer etwas schwächeren Taktung fast auf dem Niveau des P9 und nur etwa 25 Prozent unter den sehr schnellen Samsung Galaxy S7 oder Sony Xperia XZ.
An Datenspeicher gibt es 32 GB, von denen noch rund 21 GB vom Anwender nutzbar sind. Der MicroSD-Slot ist allerdings hybrid ausgeführt, man muss sich also entscheiden, ob man dort die Speicherkarte oder eine zweite Nano-SIM einsetzt.

Gute Kamera, ausdauernder Akku

Das Honor hat wie das Huawei P9 eine Hauptkamera mit zwei Linsen, jedoch fehlt hier der prestigeträchtige Leica-Schriftzug. Beim Vergleich der Fotos kommt allerdings der Verdacht auf, dass zumindest eine ähnliche Technik wie im P9 zum Einbau kommt. Besonders bei Tageslicht sehen die scharfen Bilder sehr gut aus, bei nachlassendem Licht ist die Qualität aber nur durchschnittlich. Verzichtet hat Honor leider auf den tollen Schwarz-weiß-Modus. Wozu die zweite Kamera dann eigentlich dient, ist deshalb fraglich. Die Bilder der 8-Megapixel-Frontcam sind für Selfies ausreichend scharf. 
Der Akku ist recht ausdauernd, im Test hielt der fest eingebaute 3.000-mAh-Kraftspender etwa 1,5 Tage durch, auch weil stromfressende Apps automatisch geschlossen werden können. Der USB-Type-C-Anschluss ist schnellladefähig und füllt den Kraftspender in weniger als 90 Minuten wieder komplett auf.
Auf der Rückseite des Smartphones sitzt in der Mitte ein runder Fingerabdruck-Sensor, der schnell und zuverlässig funktioniert. Er ist zudem druckempfindlich und erkennt sogar Wischgesten, womit verschiedene Funktionen wie das Blättern im Fotoalbum ausgelöst werden können. Zudem hat Honor dem Smartphone noch einen Infrarotsender an der Stirnseite spendiert, mit dem sich unter anderem Fernseher steuern lassen.
Das helle, mit Full-HD-Auflösung ausreichend scharfe IPS-Display mit 5,2 Zoll Diagonale entspricht dem Standard der Klasse. Bei der Bedienung wird An­droid 6.0 um die Huawei-Benutzeroberfläche Emotion UI ergänzt, die ihre Eigenheiten hat. So gibt es keine App-Übersicht, sondern alle Apps werden auf den Startbildschirmen oder in Ordnern abgelegt – das erinnert an iOS, dürfte aber nicht jedem Anwender zusagen. Auch einen physischen Home-Button gibt es nicht.




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