Mobilfunkkunden: Menschliche Nutzer werden Minderheit

Viele Anwendungen denkbar

Es gibt viele denkbare Anwendungen - primär Gerätschaften und Maschinen, die sich bewegen oder fernab eines Servers stehen. Autos sind nur ein Beispiel. „Unsere neu erworbene Tochtergesellschaft Mecomo etwa bietet Track und Trace“ - sinngemäß „Suche und Finde“ - „und Dienstleistungen für große Logistikunternehmen an“, sagt Wintergerst.
„Damit lässt sich feststellen, wo sich eine Ware gerade befindet. Ich habe geglaubt, das wäre ein längst gelöstes Problem, ist es aber nicht.“ Selbst an Flughafen stünden Gepäckcontainer häufig herum - „und das Personal muss eine Viertelstunde suchen, bis sie den richtigen gefunden haben. Das kann man relativ einfach lösen“, sagt der Manager.
Als weiteres Beispiel nennt der G+D-Vorstandschef die digitale Landwirtschaft. „Über Sensoren lässt sich messen, wie es um Bewässerung und Pflanzenwachstum bestellt ist.“ Da der Sensor die Messergebnisse an einen Server übermitteln muss, ist eine Verbindung notwendig. Auf Acker, Weide und im Obstgarten sind Bluetooth oder WLAN wegen mangelnder Reichweite nicht nutzbar, die naheliegende Lösung ist der Mobilfunkanschluss.

Begehrter Markt für Telefonanbieter

Die maschinelle Kundschaft ist wegen ihres rasanten Wachstums naturgemäß auch für die Telefonanbieter ein begehrter Markt. Laut IoT Analytics lag die Deutsche Telekom 2022 mit einem weltweiten Marktanteil von gut fünf Prozent auf Platz fünf. Im Vergleich zu manchen menschlichen Kunden sind Maschinen mutmaßlich angenehm im Umgang: Sie beschweren sich nicht wütend über Funklöcher, sondern übermitteln höchstens Fehlermeldungen.
„Unsere erste SIM-Karte haben wir an Mannesmann geliefert, quasi von Hand ausgesägt“, sagt Wintergerst. „Im Laufe der Jahre haben wir ungefähr neun Milliarden Stück hergestellt. Früher war das ein physisches Produkt, für das wir pro Stück einen Geldbetrag bekommen haben.“
Der eSIM-Chip wird nach Worten des Managers bei der Herstellung des Telefons eingebaut - „und wir bekommen von den Kunden in einem komplett digitalen Geschäftsmodell Gebühren für Aktivierung und Softwarelizenzen.“



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