Multichannel 02.01.2015, 09:30 Uhr

Mobilcom-Debitel: Service-Prämie für Händler

Mobilcom-Debitel zahlt seinen Franchisepartnern ab sofort Service-Pauschalen für die Ausgabe von Web-Bestellungen. Auch die Verfügbarkeit vor Ort kann geprüft werden.
Shop von Mobilcom-Debitel
(Quelle: Stenzel Washington / Fotolia)
Rund ein Jahr ist es her, als sich Mobilcom-Debitel beim Versuch, den Shops das Thema Multichannel schmackhaft zu machen, eine blutige Nase geholt hat. „Online bestellen, im Laden abholen“ löste bei den betroffenen Franchisepartnern heftige Kritik aus.
Der Unmut der Händler richtete sich dabei vor allem dagegen, dass sie für eine zu erbringende Logistikleistung keinerlei Vergütung durch den Provider erhalten sollten. Sogar einen Boykott riefen einige Händler aus: „Ich werde die Pakete nicht annehmen. Die werden schon sehen, was sie davon haben“, drohte ein Franchisepartner in einer Mail an Telecom Handel.
Hubert Kluske, Geschäftsführer der Mobilcom-Debitel Shop GmbH, zeigte sich seinerzeit von der Heftigkeit der Reaktionen überrascht, kündigte aber auch an, den lautstarken Ruf der Partner nach Zahlung einer Provision für deren Leistungen „ernsthaft prüfen zu wollen“.
Im Mai gab das Unternehmen dann bekannt, spätestens zum 1. November eine entsprechende Service-Prämie einzuführen –  zum 1. Dezember 2014 war es im Rahmen der Einführung eines neuen Provisionssystems nun endlich so weit: Seither gibt es für Leistungen wie „Onlinekauf-Abholung“ oder „Repair-Annahme“ Punkte, die gesammelt und anschließend monatlich vergütet werden. Allerdings ist die Einlösung der Punkte gedeckelt: Maximal kann ein Franchisenehmer auf diese Weise bis zu 350 Euro zusätzlich verdienen.
Beim Thema Multichannel gibt es jedoch noch weitere Neuerungen. So hat  Mobilcom-Debitel zum 4. Dezember alle Filialen und Franchisenehmer komplett in den Web-Shop integriert. Die Kunden können nun sehen, ob ein bestimmtes Smartphone oder Zubehörprodukt direkt vor Ort aktuell verfügbar ist, dieses dann im Web bestellen und im Shop abholen.
„Das Projekt ist auf ‚Grün‘. Allerdings werden wir im Dezember noch nicht in die aktive Vermarktung gehen, sondern wollen erst einmal sehen, dass es auch funktioniert“, so Kluske.

Langsamerer Expansionskurs

Ein Zwischenfazit gab Kluske auch zum intern „Frodo“ genannten Projekt, das darauf abzielt, die Zahl der eng angebundenen Fachhandelspartner der Stufe  „LPP Plus“ zu erhöhen. So würden inzwischen rund 150 Händler mitmachen; diese seien entsprechend geschult und auch mit Shop-Möbeln ausgestattet worden.
Der Zuwachs lag im Jahr 2014 bei immerhin 30 Partnern. „Die Welt ist wieder etwas grüner ­geworden“, freut sich Kluske. Nächstes Jahr wolle man das Wachstum jedoch etwas verlangsamen. „Wir werden
mehr optimieren, aber keinen so deutlichen Expansionskurs mehr fahren. Lieber wollen wir die Fachhändler noch besser an uns binden“, kündigt Kluske an. Die Franchisepartnerzahl liegt demgegenüber nun bei 202 – noch vor einem Jahr waren es 170 Partner. Klares Ziel sei, hier weiter zu wachsen.
Im Plan ist Mobilcom-Debitel nach eigenen Angaben auch bei der Modernisierung seiner Shops. So sollen bis Weihnachten 24 Standorte – davon 17 von Franchisepartnern – an das neue Shop-Design angepasst werden. Im nächsten Jahr sind dann 200 von insgesamt 560 Läden an der Reihe.
Eine Neuerung verspricht sich Mobilcom-Debitel zudem von einem interaktiven Schaufenster, das Kunden an das Thema Digital Lifestyle heranführen soll. Hierzu hat der Provider in einem Shop-Fenster in Nürnberg die Miniaturausgabe eines Wohnzimmers nachgebildet.
Passanten können nun via Touchscreen beispielsweise Heizung, Licht und Kamera per App von außen steuern. Sogar eine Einbruchsituation kann simuliert werden – inklusive Alarm. Dies wird bildlich auf dem großen Display umgesetzt, das in die Dekoration eingebaut ist und auch der Darstellung der Wohnzimmerfenster-Optik dient.
„Mit der Umsetzung möchten wir unseren Kunden die Vorzüge des Digital Lifestyle zeigen“, sagt Kluske. „Wir wollten eine spielerische Inszenierung mit einer realitätsnahen Umsetzung. Die Passanten sehen, dass auch wirklich etwas passiert, wenn sie die Einstellung ändern.“ Die Testphase ist bis März geplant. Ob die Werbefläche bundesweit ausgerollt wird, soll im Anschluss entschieden werden.




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