"Die Kunden brauchen Zeit"

"Bisher haben wir die Party praktisch allein mit Microsoft geschmissen"

Telecom Handel: Bei Windows-Phone-8 bringen sich mit Samsung und HTC wieder verstärkt Konkurrenten mit eigenen Produkten ein. Ist das ein Problem für Nokia?
Ulrich: Nein, denn mehr Konkurrenz bringt das Thema Windows Phone insgesamt nach vorne. Bisher haben wir doch die Party praktisch allein mit Microsoft geschmissen. Ich habe aber lieber einen etwas geringeren Anteil von einem großen Kuchen als fast alles von einem sehr kleinen Kuchen.
Telecom Handel: Und dass HTC mit „Referenzgeräten“ wirbt, stört Sie auch nicht?
Ulrich: Man muss das in der Bedeutung relativieren. Wir haben eine strategische Partnerschaft mit Microsoft und Sie werden in der Kampagne von Microsoft auch Lumia-Smartphones prominent platziert finden. Wir bekennen uns hundertprozentig zu Windows Phone, das belegt die Bedeutung dieser Partnerschaft. Wir brauchen Microsoft und sie brauchen uns, um gemeinsam das Betriebssystem voranzubringen.
Telecom Handel: Die Einstandspreise bei Windows-Phone-Geräten sind noch recht hoch …
Ulrich: Für den Bereich von 70 bis 100 Euro haben wir als Alternative unsere Asha-Geräte, die auch Smartphones sind. Wir wollen Windows-Modelle in neue Preisklassen bringen, aber es gibt bestimmte Hardware-Anforderungen, die dem im Wege stehen. Künftig werden wir bei etwas über 150 Euro den Einstieg mit einem vollwertigen Windows Phone wie dem Lumia 610 haben.
Telecom Handel: Sind die neuen Modelle jetzt die „letzte Chance“ für Nokia?
Ulrich: So würde ich das nicht sehen. Der Erfolg eines Betriebssystems braucht seine Zeit, auch bei Android ging das nicht von heute auf morgen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Erfolg zu erreichen und sehen auch deutliche Fortschritte in der Kundenwahrnehmung und -beurteilung. Dazu trägt ein Smartphone wie das Lumia 920 natürlich maßgeblich bei.




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