HTC 7 Pro 18.02.2011, 10:04 Uhr

Ersehnte Alternative für Vieltipper

Das HTC 7 Pro ist das erste Windows-Phone-Modell mit QWERTZ-Tastatur. Ob das Gerät für Business-Anwender und Vielschreiber eine gute Wahl darstellt, verrät unser Test.
Endlich gibt es als Alternative zu den reinen Touchscreen-Geräten auch ein Smartphone mit vollwertiger QWERTZ-Tastatur und Windows Phone 7 als Betriebssystem. Das HTC 7 Pro wird zunächst bei O2 angeboten und könnte manchen Marathon-Tipper interessieren.
Wobei sich dieser zunächst gut überlegen sollte, ob er zu einem Mobiltelefon mit Windows Phone 7 greifen möchte. Ein überraschendes Manko ist die fehlende  Synchronisation mit Outlook via USB-Kabel. Gerade die größte Stärke von Windows Mobile hat Microsoft mit Windows Phone 7 abgeschafft. Stattdessen lassen sich Termine, Kontakte, Notizen & Co. nun ausschließlich „over the air“ abgleichen, also per Mobilfunk und über Webdienste wie Hotmail oder Google Mail. Das ist deutlich komfortabler, erfordert aber eine ausreichend große Datenoption. Alternativ lässt sich zwar die Datenverbindung in Mobilfunknetzen deaktivieren, um die Synchronisation auf WLAN zu beschränken, doch damit geht der eigentliche Sinn solcher Smartphones verloren, nämlich die jederzeitige Anbindung ans Internet.
Hinzu kommt, dass Kontakte zwar zu Google exportiert werden können, aber keinen Weg zurück zu Outlook finden, sollten die Daten auf dem Handy geändert worden sein. Darüber hinaus kann der Speicher von Smartphones mit dem Betriebssystem von Microsoft nicht erweitert werden, weil die Kartenslots den Vorgaben aus Redmond entsprechend tief in den Eingeweiden versteckt liegen. Im Fall des HTC 7 Pro muss der Anwender daher mit 8 GB auskommen.

Flüssiges Scrollen

Doch es gibt auch Positives zu berichten. So gefällt die Oberfläche von Windows Phone außerordentlich gut: Die konfigurierbare Startseite mit ihren großen Kacheln ist ebenso ansprechend wie übersichtlich, die alphabetische Liste mit sämtlichen Funktionen denkbar einfach. Ob Kalender, Telefonbuch oder Mediaplayer – sämtliche Ansichten sind durchweg attraktiv und intuitiv zu bedienen.
Das Scrollen klappt dank des Gigahertzprozessors wunderbar flüssig, der kapazitive Touchscreen reagiert schnell und zuverlässig. Die Fotos der 5-Megapixel-Kamera konnten indes nicht überzeugen: Lediglich bei Sonnenschein gelangen im Test scharfe Aufnahmen, bereits bei bedecktem Himmel wirkten die Ergebnisse wie mit einem Weichzeichner abgelichtet. Auch Videos weisen eine nur mäßige Schärfe auf, ferner zeigen die Clips ein eigentümliches Ruckeln.
Der kapazitive Super-LCD-Touchscreen misst rund 47 x 78 Millimeter und liegt damit etwa ein Drittel über dem aktuellen Durchschnitt. Das Hauptaugenmerk gilt aber dem Keyboard. Dieses lässt sich notfalls auch mit einer Hand öffnen und schließen, wofür jedoch ein wenig Übung erforderlich ist. Denn beim 7 Pro stellt sich der Monitor in einem Winkel von etwa 45 Grad an, was die Lesbarkeit verbessert, aber beim Zuklappen eine komplexere Bewegung erfordert.
Beleuchtung und Beschriftung sind erstklassig, die großen gelben Sonderzeichen setzen sich wunderbar ab. Auf dieser Tastatur, deren Druckpunkte auch sehr gut sind, lässt es sich sehr vernünftig tippen. Die Verarbeitung macht einen soliden Eindruck, auch wenn die Mechanik des Display-Deckels ein wenig schwergängig zu sein scheint.

Bewertung




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