"Nicht nachlassen und abheben"

"Ein Betriebssystem, das ich komplett kontrolliere, gibt Sicherheit und Unabhängigkeit"

Telecom Handel: Ist das ein langfristiger Wachstumsmarkt?
Börner: Absolut. Im Grunde sind Tablets ja nichts anderes als Computer: Wenn ich das Gerät mit einer drahtlosen Tastatur kombiniere, habe ich ein Netbook, bei dem ich aber nicht immer alle Komponenten mitnehmen muss.
Telecom Handel: Geht das aktuelle Feature-Rennen bei den Smartphones weiter?
Börner: Deutschland ist schon stark von Features getrieben und da muss man mitgehen. Wir sind aber von Haus aus zudem meist einen Schritt voraus. Es geht darum, die Innovationen wie die Prozessorleistung auch in die Sprache der Verbraucher zu übersetzen, etwa indem ich zeige, dass mehrere Prozesse viel flüssiger und auch parallel ablaufen.
Telecom Handel: Muss ein 3D-Display an einem Handy sein?
Börner: Unsere Maxime ist, dass Technik sinnvoll sein muss. Wir stehen der Konkurrenz im 3D-Bereich in nichts nach und sind durchaus in der Lage, die entsprechende Technologie bereitzustellen. Derzeit glauben wir aber nicht, dass dafür bei uns ein Markt existiert. Ein weiteres Beispiel ist das Thema Mobile TV. Wir hatten die Technologie damals fertig in der Schublade und hätten diese breit in Europa einführen können. Auch da haben wir keinen Markt gesehen und uns dagegen entschieden. Aus heutiger Sicht war das absolut richtig.
Telecom Handel: Sind drei Betriebssysteme nicht Luxus?
Börner: Das sieht nur auf den ersten Blick so aus. Um die Nummer eins zu sein und den Kundengeschmack bedienen zu können, muss ich diese Auswahl anbieten. Jedes der drei für sich betrachtet hat seine Vor- und Nachteile.
Telecom Handel: Bada scheint dabei eher strategisch angelegt zu sein?
Börner: Natürlich, da kommt auch das Thema Patente wieder zum Tragen. Ein Betriebssystem, das ich komplett kontrolliere, gibt Sicherheit und Unabhängigkeit. So ein System kann ich auch nach den Bedürfnissen der Kunden gestalten. Wir sind mit bada auf dem richtigen Weg und inzwischen erfolgreich.
Telecom Handel: Wie beurteilen Sie die Lage des Fachhandels?
Börner: Er war in den letzten zwei Jahren relativ stark gebeutelt.Wer heute noch die Lichter an hat, sieht aber besseren Zeiten entgegen. Wir glauben an den Fachhandel und wollen ihn optimal unterstützen. Gerade beim Smartphone-Thema kann er die Kompetenz am PoS vermitteln. Der Händler muss eine Anlaufstelle für die Kunden sein, die Beratung und Antworten auf ihre Fragen wollen. Auch beim Updaten von Software kann er eine wichtige Rolle spielen.
Telecom Handel: Was wollen Sie im nächsten Jahr für die Händler an Maßnahmen einführen?
Börner: Wir haben zum Beispiel das Team für den Fachhandel verdoppelt, um auch kleine Händler zu besuchen und sie zu trainieren. Außerdem erweitern wir die Themen, indem er am PoS auch andere Produkte von Samsung und die Konvergenz vermitteln kann.




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